Die Ringinger Narren trotzten beim Rosenmontags-Umzug dem strömenden Regen. Fotos: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Ringinger lassen sich das Fest nicht vermiesen / Das Hauptthema ist die geschlossene Turn- und Festhalle

Von Vera Bender

Einen echten Narren kann so schnell nichts erschüttern. So trotzten die Ringinger Narren am Montag beim Umzug und anschließender Dorffasnet dem nasskalten Wetter.

Burladingen-Ringingen. Man hatte es sich anders vorgestellt. Aber gegen Dauerregen und kalten Wind konnten auch die Ringinger Narren nicht wirklich etwas unternehmen. "Feuchtfröhlich" bekam eine ganz eigene Bedeutung. Doch sie blieben trotzdem närrisch und ließen sich den Umzug durchs Dorf am Nachmittag des Rosenmontags nicht vermiesen.

Angeführt vom Zunftrat mit Narrenmutter Karin Pfister als Bauarbeiter zogen die Wagenbauer und Nähberg-Goischter durch die Gassen.

Lumpenmusik spielt einfach gute Laune herbei

Der Musikverein mit der Lumpenkapelle, den "Charivari", spielte gute Laune herbei. Als rosarote Panther in ihren Overalls gut gegen Kälte geschützt, zogen die Mitglieder des Ringinger Jugendclubs einen Karren hinter sich her, auf dem zu lesen stand: "Vorstand gesucht".

Die Gardemädels suchten Schutz unter großen Regenschirmen und die Kindergartenkinder mit dem Sportverein trugen Fußbälle und ein Transparent mit der Aufschrift: "Ist die Halle wieder offen, darf man auf den Nachwuchs hoffen." Um die geschlossene Turn- und Festhalle in Ringingen, die ja gerade saniert wird, drehte sich am Montag so einiges.

So marschierte sogar Ortsvorsteher Dieter Arnold mit einem großen Vorschlaghammer geschultert durch die Straßen. Seine Bauarbeiterkollegen ließen verlautbaren: "Die Abrissbirne hat heute Pause – wir machen lieber eine Sause." Diese musste rund ums Rathaus stattfinden: im Narrenstall, im Jugendclub sowie in den Gaststätten Adler und Hirsch. Denn die Halle fiel ja dieses Jahr als Zielort aus.

Die wenigen hartgesottenen Schaulustigen mussten wieder im Regen stehen, als Zunftmeisterin Karin Pfister ihre ausführliche und gekonnte Büttenrede vom Wagen aus hielt. Man habe in diesem Jahr viel zu feiern, so Pfister, denn man könne ein kleines Jubiläum feiern. Schließlich seien vor 20 Jahren die Nähberg-Goischter – halb Geist, halb Ziege – aus der Taufe gehoben worden.

Rund um das Rathaus wurde im Trockenen weitergefeiert

Mit einer musikalischen Einlage nach dem Motto "ich könnte, wenn ich wollte" eröffneten die Damen in ihren Bademänteln endgültig die Dorffasnet in Ringingen, die anschließend noch lange in den trockenen und warmen Domizilen rund um Rathaus weiter gefeiert wurde.