Claudia Hieber aus Starzeln. Die Näherin trägt eine ihrer selbst geschneiderten Masken und koordiniert jetzt zusammen mit ihrer Vorgesetzten das Großprojekt in der Hechinger St.-Elisabeth-Einrichtung. Foto: Meyer Foto: Schwarzwälder Bote

Atemschutz: Näherin und Altenbetreuerin Claudia Hieber ist für die Senioreneinrichtung St. Elisabeth in einem Großprojekt aktiv

Sie kann jetzt ihr Hobby zwar nicht zum Beruf machen, aber in ihrem Beruf genau jene Fertigkeiten in ein Projekt einbringen, die sie als langjährige Hobby-Quilterin und Schneiderin schon erworben hat. Die Maskennäherin von Starzeln, Claudia Hieber.

Burladingen-Starzeln/Hechingen. Denn auch in den Alten- und Pflegeeinrichtungen der Stiftung St. Elisabeth in Hechingen, insgesamt sind es drei, will man alle Mitarbeiter – und das sind rund 350 – mit je drei bis vier Masken für den Privatgebrauch ausstatten, erzählt Axel Beiter. Er ist der stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsvorstandes und war begeistert, als er im Schwarzwälder Boten den Artikel über Claudia Hiebers neuester Freizeitbeschäftigung las: Masken zu nähen.

Hieber arbeitet halbtags ohnehin schon für St. Elisabeth. Zusammen mit ihrer Vorgesetzten, Rita Klein, ist sie in der Hechinger Alteneinrichtung für die soziale Betreuung der Senioren zuständig.

Und die soziale Betreuung, zusammen mit den ehrenamtlichen, die der Stiftung unter die Arme greifen wollen, wird jetzt Stoff besorgt, zugeschnitten und genäht.

Da die Senioren ein Besuchsverbot haben und um sie vor Ansteckung zu schützen, darf auch so mancher seine Eltern oder Großeltern nicht mehr sehen und bringt sich deshalb als Helfer ein – um wenigstens etwas für sie zu tun. Zur Stiftung gehören außer St. Elisabeth auch noch das Marienheim in Hechingen und in Haigerloch das Haus St. Josef. Und rund um diese drei Häuser koordiniert Claudia Hieber jetzt mit Rita Klein die Einsätze.

"Der eine schneidet, der andere näht zu und wieder andere fahren Stoffe zwischen den verschiedenen Helfern hin und her", erzählt Beiter ganz begeistert von dem Projekt. Man sei in der Stiftung auch am überlegen, für die Senioren ein Besuchszimmer einzurichten, dass sie, mit Mindestabstand und die Besucher mit Maske, wenigstens ein paar ihrer Angehörigen mal stundenweise sehen können, ohne zu befürchten angesteckt zu werden.

Abwarten, was die Politik am Donnerstag für Lockerungen bereithält

"Aber das ist noch alles nicht in trockenen Tüchern und wir müssen abwarten, was die Lockerungen der Politik, die am Donnerstag ja verkündet werden sollen, dann für die Situation in Altenpflegeheimen bedeuten kann."

Dass Hieber mit ihrer 50-Prozent–Stelle das Großprojekt von ein paar Tausend Masken nicht stemmen kann, ist den Chefs von St. Elisabeth auch bewusst. "Wir werden ihr Deputat wohl etwas anheben müssen, zumindest für die Zeit, in der die Masken produziert werden", sagt Beiter. Er freut sich, mit der Jakobswanderin und Quilterin aus Starzeln, die ohnehin schon bei St. Elisabeth angestellt ist, die richtige Frau für den Job gefunden zu haben.