Artikelserie: Markus Scheu schickt E-Mail

Von Rainer Eule

Burladingen. Auch in Kanada wird die seit Herbst des vorigen Jahres laufende Serie "Burladingen im Wandel" gelesen. Per Mail hat sich der in jungen Jahren ausgewanderte Burladinger Markus Scheu nun beim Autor per Mail gemeldet.

Beide kennen sich schon, denn 1982 hat der Schwabo-Berichterstatter über einen Vortrag, den Markus Scheu beim Schwäbischen Albverein hielt, berichtet. Damals ging es um eine Weltreise, die ihn ins mittelasiatische Festland nach Katmandu in Nepal und nach Neu-Delhi in Indien und Teheran in Persien führte. In diesem Vortrag berichtete er aber auch über seine Auswanderung.

Die erste Idee dazu war ihm 1951 im engen Freundeskreis gekommen. Ein Besuch bei einem Auswanderungsbüro in Karlsruhe verlief ernüchternd, fast unüberwindlich schienen die Schwierigkeiten nach Kanada zu gelangen. Allein schon, dass die Überfahrt im Voraus bezahlt werden musste und in Kanada ein Arbeitsplatz nachzuweisen war, schien unmöglich.

Ein Inserat, welches Markus Scheu in einer kanadischen Zeitung aufgab, half dann weiter. Bei einem Farmer konnten Markus Scheu, Albert Scheu und Bastian Mauz letztendlich einen Arbeitsplatz nachweisen und auch die Reisekosten wurden geregelt werden.

Von Bremen aus sollte es per Schiff nach Kanada gehen, doch das Schiff wurde wegen fehlender Sicherheitseinrichtungen nach Belgien umgeleitet. Was blieb den dreien anderes übrig, als Hals über Kopf dorthin nachzureisen um von da ihre Überfahrt anzutreten.

Nach 13 Tagen erreichten sie Montreal. Verstehen konnte sie fast niemand, mit Hilfe eines Wörterbuches kamen sie mehr schlecht als recht zu ihrem Farmer, der Arbeit für sie hatte. In ihren Bemühungen zur Gründung einer eigenen Existenz zogen sie jedoch bald weiter.

Markus Scheu eröffnete dann einen Friseursalon in Calgary, der um Wohnhäuser und später industrielle Gebäude erweitert wurde. Später kam noch ein Einkaufszentrum dazu. Seine Bindung zur Heimat in Burladingen hat er sich trotz allem Erfolg bewahrt.