Mal erheiternd, mal ausdrucksstark. Mittlerweile sind es an die 15 geschnitzte Gesichter die den Traufgang zum Dreifürstenstein verzieren. Der Holzschnitzer ist offensichtlich vom Fach, seine Werke sind an manchen Stellen regelrecht "hohe Kunst".Fotos: Rapthel-Kieser/Straubinger Foto: Schwarzwälder Bote

Verschönerung: Geheimnisvolle Schnitzereien am Wanderweg

Wenn sich Menschen in Wald und Flur einen Scherz erlauben, ist er selten so gelungen wie dieser. Ein Holz-Künstler hat humorvoll und tiefsinnig den Traufweg am Dreifürstenstein zwischen Ringingen und Salmendingen aufgehübscht.

Burladingen-Salmendingen. Dort sind Wanderern, Erholungssuchenden und auch Salmendingens Ortsvorsteher Erwin Straubinger schon Anfang des Sommers Holzmasken und Madonnengesichter aufgefallen. Sie hängen in den Bäumen, verschieden hoch entlang des vom Albverein betreuten Wanderweges HW1 in verschiedenen Höhen. Manche dieser Werke stechen dem Vorbeigehenden sofort ins Auge, andere sind ganz unauffällig und erst auf den zweiten Blick zu entdecken, so sehr verwachsen scheinen sie mit den Bäumen und dem Astwerk, in dass sie sich harmonisch einfügen.

"Fass mich an die Nase und ich bring Dir Glück", steht da auf einem Schildchen oberhalb eines kauzig-knorrigen Waldgeistgesichtes, das am Anfang des Weges gleich an einer Kreuzung unterhalb des Kornbühls angebracht ist. An anderer Stelle wird der Wanderer und Erholungssuchende aufgefordert, seine Hand in den Mund des geschnitzten Gesichts zu stecken, um da vielleicht Neues zu entdecken.

"Lustig und handwerklich sehr gut gemacht", findet Straubinger die meisten Masken, von denen mittlerweile zwischen zehn und 15 bis hin zum Dreifürstenstein aufgehängt sind.

Auch ein fein säuberlich geschnitztes Madonnengesicht ist darunter. "Da sieht man schon, die hat einer gemacht, der sein Handwerk versteht und vom Fach ist", sagt der Ortsvorsteher. Und der Holzkünstler muss, um das eine oder andere seiner Werke aufzuhängen, auch ein wenig "gekraxelt" sein. Denn so manches hängt da weiter oben, als ein Menschenarm hinauf reichen könnte.

Im Ortschaftsrat sorgte derlei Innovation im Bereich Wandertourismus schon für eine kleine Diskussion. Einige befürchten, dass dem einen Maskenbildner andere folgen und dann viele ihre Werke einfach in die Bäume hängen. Manche Räte hatten gar Sicherheitsbedenken.

Erwin Straubinger will die kunstvoll geschnitzten Waldgeist-Gesichter und Ast-Schrate erst mal da lassen, wo sie sind. "Solange da keine Maskenstraße entsteht stören sie doch nicht und sind hübsch anzuschauen", kommentiert er.