Der Bau des Ärztehauses ist auf der Zielgeraden. Mit dem Marktplatz wurde nicht einmal begonnen. Für die Gemeinderäte ärgerlich. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Marktplatz-Desaster: Gemeinderäte monieren, das nichts vorwärts geht / Bürgermeister Ebert abwesend

Der Marktplatz vor dem Ärztehaus stand nicht auf der Tagesordnung. Und genau das ist das Problem. Die Gemeinderäte Dörte Conradi (CDU) und Alexander Schülzle, Freie Wähler, machten ihrem Unmut über die Verzögerungen Luft.

Burladingen. Die Planungen gleichen "einem Bummelzug", kritisierten Dörte Conradi und Alexander Schülzle in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend. "Wir hätten das gerne Herrn Ebert mitgegeben", betonte Conradi zu Beginn ihrer Rede über die Markplatzplanungen. Doch der Bürgermeister hatte sich wegen Krankheit entschuldigen lassen, die Leitung der Sitzung lag in Händen des Ersten Beigeordneten Berthold Wiesner. "Das ist alles mehr als schleppend" kritisierte die CDU-Frontfrau, dass dem Gemeinderat auch in der jüngsten Sitzung kein Plan zur Marktplatzgestaltung vorgelegt wurde. Auch der Technische Ausschuss hatte, entgegen des Beschlusses, noch nicht zu diesem Thema getagt. "Die Zeit rennt uns davon", versuchte Dörte Conradi zum wiederholten Male Worte für das Marktplatz-Desaster zu finden.

Die Einweihung des Zentrums am Rathausplatz werde wohl um den 1. April 2019 stattfinden. Der Marktplatz wird da längst nicht fertig sein. Und das, so Conradi "obwohl wir mehrfach in öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzungen darauf hingewiesen und angemahnt, immer wieder Vorschläge gemacht haben". Dabei hätte man sich in der Sitzung am 19. Juli darauf geeinigt, den Technischen Ausschuss einzuberufen, um die Sache zu beschleunigen.

Aber: "Das ist ein ziemlicher Bummelzug", ärgerte sich Dörte Conradi. "Wie weit ist die Ausschreibung? Existiert das Leistungsverzeichnis?", bohrte die Gemeinderätin weiter und brachte ein weiteres Thema aufs Tablett. Wenn das Ärztehaus fertig und in Betrieb, aber der Marktplatz noch im Bau sei, wie sehen dann die Rettungswege im Ernstfall aus?

Alexander Schülzle, Freie Wähler, ärgerte sich darüber, dass eine Bürgerbeteiligung zur Marktplatzgestaltung vor rund einem Jahr mit der Begründung abgeschmettert wurde, man wolle im April ausschreiben. Jetzt sei es Oktober und dem Gemeinderat liege nichts vor, von Ausschreibung könne keine Rede sein. "Das kann’s ja nicht sein, dass wir mehr als ein Jahr nichts Greifbares haben. Es macht nach außen den Eindruck, als wenn wir nichts auf die Reihe kriegen", ärgerte sich Schülzle.

Berthold Wiesner versicherte, dass Planer Lutz am Leistungsverzeichnis dran sei, dass das Volksbank-Rückgebäude, dessen Fläche überplant werden wird, in der kommenden Woche abgerissen werde. Der Zugang von der Bahnhofstraße werde rechtzeitig fertig, und die Apotheke im Untergeschoss des Zentrums werde man mit Hilfe von Schotter oder Platten zugänglich machen.

Dem Technischen Ausschuss soll in seiner Sitzung am 15. November jedenfalls eine mögliche Auswahl von Materialien für die Gestaltung vorgelegt werden. Einige Räte erinnerten daran, dass auch einmal eine Busfahrt zu Marktplätzen in der Region angeregt worden war, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Aber: "Was macht es für einen Sinn, uns Marktplätze anzusehen, wenn ein halber Meter Schnee liegt?"