Halfen tatkräftig beim Aufstellen der fünf Wasserhüterinnen in Hausen: Von links Erwin Staiger, Theresia K. Moosherr und Fronmeister Hans-Peter Girra. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Fünf Wasserhüterinnen der Künstlerin Theresia K. Moosherr wurden gestern in Hausen angeliefert

Als Kommunalpolitiker, Ortsvorsteher von Hausen und Gemeinderat ist Erwin Staiger gewöhnt, dicker Bretter zu bohren. Das durfte er auch bei der Anlieferung der fünf Holzskulpturen der Künstlerin Theresia K. Moosherr.

Burladingen-Hausen. Die Bohrungen waren nötig, um den Wasserhüterinnen einen festen Stand zu verleihen. Fünf Skulpturen aus Eichen- und Akazienholz hat die Künstlerin für den Burladinger Teilort gefertigt. Gestern wurden sie von ihrer Waldwerkstatt bei Bad Schussenried angeliefert und per Kran vom Laster an ihre vorher vom Bauhof betonierten Plätze im Hausener Ortskern gehievt.

Zwei von ihnen werden vor dem Regenahäusle am Rathaus stehen, eins dahinter, direkt an der Starzel, und zwei weitere fanden hinter dem Züchterheim ihren Platz.

Am Sonntag sollen sie mit einer Feier ab 10.30 Uhr am Hausener Rathaus offiziell eingeweiht werden. Die Holzfiguren, die Moosherr selber aus ganzen Stämmen zu Recht sägt, sind Frauenkörpern nachempfunden, sie sollen das Weibliche als Bewahrerin der Natur und der Schöpfung verkörpern.

Die fünf Figuren in Hausen sollen Wert des Wassers betonen

Zudem haben die Skulpturen angesichts der Tatsache, dass es andernorts blutige Verteilungskämpfe ums Wasser und scharf geführte Debatten um die Privatisierung von Quellen gibt, eine hoch politische Aussage.

Den Begriff Wasserhüterin hat sich die Künstlerin für ihre Werke sogar schützen lassen. Auch die fünf Figuren an der Starzeln in Hausen sollen daran erinnern, wie wertvoll und lebenswichtig Wasser, wie wichtig der schonende Umgang mit dieser Ressource ist. "Wasser für alle ist Menschenrecht", sagt Moosherr, die ihre Objekte bereits entlang einiger Flüsse im Südwesten platziert hat.

Sie stehen entlang der Schussen und an Aich und Neckar. Und sie alle tragen einen Namen, heißen etwa "Glaube", "Liebe", "Hoffnung", oder "Mäßigung", "Klugheit" und "Gerechtigkeit".

Welche Namen die Hausener Skulpturen haben, dass will Moosherr erst am Sonntag verraten. Sie passen aber sehr gut in den Burladinger Ortsteil, verläuft doch genau hier die europäische Wasserscheide zwischen Donau und Rhein. Der silberne Wellenpfahl des Wappenschildes von Hausen erinnert daran. Moosherr war, zusammen mit Ortsvorsteher Erwin Staiger, Fronmeister Hans-Peter Girra beim Aufstellen mit dabei und überwachte jeden Schritt.

Finanziell unterstütz wurde das Projekt unter anderem von der Stadt Burladingen und auf Initiative von Landrat Günther-Martin Pauli auch aus einem Fördertopf der OEW (Oberschwäbische Elektrizitätswerke).