Inzwischen sind der Speiseplan und der Alltag exotischer: Monika, Rouven und Amadeus Waldmann leben jetzt seit mehr als einem Jahr im Stadtstaat Kuwait am Persischen Golf. Foto: Schwarzwälder Bote

Familie: Globetrotter-Familie meldet sich per Rundbrief aus Kuwait bei Freunden und der Familie

Auch im Stadtstaat Kuwait auf der arabischen Halbinsel wird Wohltätigkeit in der Weihnachtszeit großgeschrieben. Die Gauselfinger Globetrotterin Monika Waldmann hat sich per Rundbrief nun bei Freunden und Familien gemeldet und ein bisschen erzählt.

Burladingen/Kuwait . Seit mehr als einem Jahr lebt die Familie in Kuwait, Vater Amadeus, der samt Familie für einen großen deutschen Autobauer in dieses Land zwischen Irak und dem Persischen Golf gesandt wurde, die 49-Jährige Monika Waldmann und der 15-Jährige Rouven, der dort eine englische Schule besucht und – wie die Bilder es verraten – kräftig gewachsen ist. Monika Waldmann gehört in Kuwait den sogenannten "GLOK-Ladies" an, den "German Speaking Ladies of Kuwait". Die organisierten vor kurzem einen Weihnachtsbasar für einen guten Zweck. Der Basar fand in der Residenz des deutschen Botschafters statt. "In einem tollen Palmengarten bei etwa 25 Grad und Sonnenschein", schwärmt die Gauselfingerin. Ihr Beitrag außer Kuchen und Kekse war selbstgemachte Marmelade, die dann auch ausverkauft war. Insgesamt seien inklusive Spenden 15 000 Euro zusammen gekommen.

Es war nicht die einzige soziale Aktion, für die Monika Waldmann sich fern der Heimat einsetzt. "Immer wieder gerne unterstütze ich das ›Food Care Kuwait‹ Projekt, welches schon über 36 000 Menschen in den vergangenen zehn Jahren mit Lebensmitteln versorgt hat", schreibt sie.

Tochter und Eltern schauen vorbei

Eine besondere Freude für die Waldmanns war es, dass ihre 20-jährige Tochter Tara sie in diesem Jahr zwei Mal in Kuwait besuchte. Auch die Großeltern und einige Freunde gaben sich im Hochhaus in Kuwait City ein Stelldichein. Auch die Walmanns reisten ein wenig. Ein Städtetrip nach London und eine Reise in den Oman standen bei den Globetrottern in diesem Jahr im Plan – und Besuche in der Heimat.

Im Mai erlebten sie das erste Mal den Ramadan, den Fastenmonat der Muslime. "Dann ist es per Gesetz verboten, in der Öffentlichkeit zu essen oder zu trinken", berichtet Monika Waldmann von ihren Eindrücken und fährt fort: "Alle Cafés und Restaurants des Landes waren tagsüber geschlossen. Das war wirklich komisch. In der Schule gab es abgetrennte Pausenhöfe, für Muslime und Nicht- Muslime. Die Schule beginnt etwas später und endet etwas früher. Auch die Arbeitswelt tickt in dieser Zeit anders, die Arbeitstage sind kürzer, was ganz schön war für Amadeus. Nach dem Abendgebet ist das Fasten brechen, ursprünglich mit Datteln und Milch. Angelehnt an den Gedanken der Menschen, die in der Wüste gelebt haben und es immer noch tun und immer Datteln und Kamelmilch zur Verfügung hatten.

Unwetter und Fluten überraschen im April

Neben jeder Moschee werden in der Fastenzeit Pavillons aufgestellt, um die Armen zu speisen, außerdem verteilen viele Menschen Essen an die Geringverdienenden", sagt die 49-jährige.

Und weiter: "Anfang November gab es hier nach über 30 Jahren heftige Unwetter mit unglaublichen Überschwemmungen, hauptsächlich im Süden des Landes. Tankstellen wurden im ganzen Land für zwei Tage geschlossen, auch die Schulen waren insgesamt vier Tage zu. Der Flugbetrieb war zeitweise eingestellt, weil Terminals überschwemmt waren, ganze Stadtviertel wurden von reißenden Flüssen geflutet, wo sonst Sand und Staub das Bild prägen."

Rouven Waldmann hat inzwischen den Motorroller-Führerschein und Monika Waldmann lernt immer noch fleißig Arabisch. "Bis dato haben wir alle hier sehr viel gelernt, in jeder Hinsicht", sagt sie.