Kläranlage: Belüftungsanlage wird auf Vordermann gebracht / Gemeinderat stimmt Ausgaben zu

"Ertüchtigung der Belüftungsreinrichtung Kläranlage", so hieß es in der schriftlichen Vorlage der Stadtverwaltung für die Gemeinderäte. Was sich hinter dem geschwurbeltem Amtsdeutsch verbarg, wollte Stadträtin Claudia Dehmer genau wissen.

Burladingen (eri). Abwassermeister und Kläranlagen-Chef Heiko Engel, der in der jüngsten Sitzung anwesend war, erläuterte deshalb, wie die Biologie in seiner Anlage über drei Kaskaden geführt wird.

Verschiedene anaerobe und aerobe Bakterien bauen dort Schadstoffe wie Ammoniak, aber auch Stickstoffe, Kohlenstoffe und Phosphate ab. Die aeroben Bakterien brauchen aber Sauerstoff für ihren Stoffwechsel und können, so wie die Menschen, nur richtig schaffen, wenn man ihnen Luft zum Atmen lässt. Dazu braucht die Kläranlage eine Belüftung, die ordentlich Sauerstoff in die Becken pumpt.

Kläranlage soll Solar- oder Photovoltaikanlage bekommen

Problem: Die jetzige Belüftungsanlage für die Becken pfeift nach Ausfällen auf dem letzten Loch, die vorgeschriebenen Werte, um das geklärte Wasser wieder in den natürlichen Wasserkreislauf – in diesem Fall die Fehla – einzuleiten, werden gerade so erreicht. Also müssen neue Gebläse her, und die Belüftungseinrichtung und die Rohrleitungen müssen verlegt werden. Den Zuschlag für beide Arbeiten erhielt die Firma Bauser aus Waiblingen für über 202 000 Euro.

Und nicht nur das, im kommenden Jahr soll die Kläranlage eine Solar- oder Photovoltaikanlage bekommen, damit unter anderem auch diese Gebläse mit eigenem Strom betrieben werden und unterm Strich richtig viel Geld gespart werden kann. Was Modernisierung angeht, ist Engel da aber noch nicht am Ende der Fahnenstange. Er schlug dem Gemeinderat gleich auch noch andere energieeffiziente Maßnahmen vor: dass mit der Wärme der Industrieabwässer die Fauler beheizt werden könnten.

Der Erste Beigeordnete Berthold Wiesner nahm die Anfrage Dehmers und anderer Gemeinderäte zum Anlass, im kommenden Jahr, im Juni oder Juli, eine Vor-Ort-Besichtigung der Kläranlage anzuregen.