Viele Melchinger sind nicht nur am Geschick ihres Dorfes interessiert, sie helfen auch aktiv mit mit, es zu gestalten. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Neujahrsempfang: Waltraud Barth-Lafargue lobt Einwohner

Burladingen-Melchingen. Die Ehrungen langjähriger und der ausgeschiedenen Ortschaftsräte stand im Mittelpunkt des sehr gut besuchten Neujahrsempfangs in Melchingen. Ortsvorsteherin Waltraud Barth-Lafargue blickte auf das Jahr 2019 zurück und wagte einen Ausblick auf 2020.

"Wir wollen die Einwohner mitnehmen und motivieren", betonte Waltraud Barth-Lafargue im Namen des Ortschaftsrates und wies auf die Stellwände hin, die hinten in der Festhalle aufgestellt waren. Dort sollten die Melchinger ihre Wünsche und Anregungen für die Zukunft im Dorf schriftlich fixieren.

Ein Dorf, das, zumindest was die Einwohnerzahlen angeht, kleiner wird. Nur noch 895 Melchinger zählte man am 31. Dezember, ein halbes Jahr zuvor waren es noch fünf mehr gewesen. Sieben Geburten verzeichnete die Ortschronik 2019, neun Sterbefälle und neun Eheschließungen. Zwölf Mal hatte der Ortschaftsrat getagt, sich nach der Kommunalwahl mit vielen neuen Mitgliedern und einem hohen Frauenanteil neu formiert.

Ein Steichkonzert wegen dringender Investitionen in die Kläranlage

Die Rathauschefin ließ die Maßnahmen Revue passieren, die 2019 umgesetzt wurden. Die Sanierung der Toiletten im Rathaus, das Dach des Dorfmuseums wurde neu gedeckt, die Schilder für den Themenwanderweg Lauchert aufgestellt, im Baugebiet "Am Pfaffenberg" mit der Erschließung begonnen, der Kindergarten wurde an die Kanalisation angeschlossen, die alte stillgelegt und eine Mauer abgefangen. Für die Festhalle wurden neue Turnmatten angeschafft, der Fronmeister bekam einen neuen Freischneider und im Bereich des Sportgeländes wurde eine Teilfläche aufgefüllt und hergerichtet, um eventuell ein Jugendhaus oder öffentliche Toiletten zu erstellen.

Die aktiven Vereine und das große Engagement der Melchinger bei Arbeitseinsätzen freue sie immer ganz besonders, betonte Barth-Lafargue. Sie erinnerte an die Umweltaktionstage des Albvereins, der Pfadfinder, die Pflege der Streuobstwiesen durch den Obst- und Gartenbauverein und den Einsatz vieler Einzelpersonen und Arbeitsgruppen für den sie sich besonders bedankte.

Von den verschiedenen Arbeits- und Projektgruppen die im Bereich Wirtschaft und Tourismus, Dorfentwicklung, Infrastruktur und Verkehr, Bildung und Kindergärten viele Ideen für die Zukunft Melchingens gesammelt und einiges umgesetzt haben, erhofft sich die Rathauschefin weiter viele Ideen und Aktivitäten.

Einen Wermutstropfen musste die Ortsvorsteherin aber in den Wein träufeln. Für 2020 habe der Gemeinderat von der Wunschliste des Ortschaftsrates viel gestrichen. Bei allen Teilorten, wie die Ortsvorsteherin betonte. Wegen einer teuren aber dringenden Investition in die Kläranlage habe man bei der Klausurtagung zum Haushalt 2020 die Prioritäten scharf abgegrenzt. Trotzdem werde die Sanierung der Lauchertstraße einschließlich Wasser und Brunnenleitung in Angriff genommen.

Christian Burmeister-van Dülmen, Kaufmännischer Leiter des Theaters Lindenhof, stellte dann noch das Projekt Geschichte vor, das eine Arbeitsgruppe zusammen mit dem Lindenhoftheater mit Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft realisiert. Mit Kamera und Mikrofon interviewt wurden dazu bereits mehr als 24 Seniorinnen und Senioren aus Melchingen, die aus ihrem Leben erzählen. Was sie sagen, soll ausgewertet und rechtzeitig zum nächsten Töpfermarkt auf einer Internetseite veröffentlicht werden.

Abschließend wurden langjährige Mitglieder des Ortschaftsrates mit Medaillen der Stadt Burladingen und Ehrrennadeln des Gemeindetages geehrt. Es waren Alfons Auster für 20 Jahre im Ehrenamt, Otto Müller für 15 Jahre, Willi Maichle, der zehn Jahre mit dabei war, Rudolf Schanz, der mehrere Wahlperioden und insgesamt 25 Jahre am Ratstisch saß und schließlich Roland Schanz, der seit 1989 und damit 30 Jahre im Ortschaftsrat sitzt. Ein Stehempfang schloss sich an den offiziellen Teil des Jahresrückblicks an.