Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Bislang gibt’s nur einen Interessenten für die Grundstücke in der Le-Plessis-Trévise-Straße der Nehberghalde

Liegt es an den Preisen oder an der Lage? Für das im Burladinger Stadtkern neu erschlossene Baugebiet Nehberghalde mit seinen 17 Bauplätzen gibt es bislang gerade einen potenziellen Käufer.

Burladingen. Der hatte sich unter den von Stadtverwaltung und Gemeinderat festgelegten Kriterien- und Punktekatalog für die Bauplatzvergabe beworben und – bleibt erst einmal allein. Deshalb sollen die restlichen Grundstücke jetzt im Windhundverfahren vergeben werden. Das heißt, schön in der Reihenfolge der Bewerbungen. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst und kann sich ab jetzt sein Lieblingsgrundstück aussuchen.

Das Desinteresse ist nicht nur mit den hohen Preisen (171 Euro pro Quadratmeter) zu erklären. Denn die Stadt hat sich bei der Erschließung mächtig ins Zeug gelegt, rund 450 000 Euro für die Vorbereitung des Geländes ausgegeben.

Strom, Wasser, Abwasser und Leerrohre für schnelles Internet sind verlegt, die Straße, eine Seitenstraße der Nehberghalde, ist sogar schon geteert und sie hat bereits einen wohlklingenden Namen.

Lage müsste für junge Familien interessant sein

Um an die 30 Jahre der Freundschaft mit der französischen Partnerstadt zu erinnern, beschloss der Gemeinderat, sie Le-Plessis-Trévise-Straße zu nennen. Franzosen und Burladinger, die vor wenigen Tagen bei einem Festakt und einem gemeinsamen Wochenende in der Fehlastadt die Städtepartnerschaft feierten, ließen sich bei der Enthüllung des Straßenschildes begeistert fotografieren.

Das Projekt gilt als vorbildlich. Denn getreu dem Leitsatz "Innenentwicklung vor Außenentwicklung" wurde hier ein brachliegendes Grundstück zwischen der evangelischen Kirche und der ehemaligen Textilmaschinenfabrik Ansbert Wernet erschlossen. Die Stadtplaner haben sicher mit mehr Käufern gerechnet.

Denn immerhin müsste die Lage eigentlich für junge Familien interessant sein. Der Kindergarten Jahnstraße befindet in der Nähe, einige Discounter sind sogar fußläufig zu erreichen und auch eine Bushaltestelle ist fußläufig zu erreichen. Sollte aber das Interesse an den Grundstücken weiterhin derart verhalten sein, wird der Stadtsäckel mit den Ausgaben für die Erschließung belastet, ohne Einnahmen für Bauplätze zu haben.