Bei der Bundeswehr reißen die schlechten Nachrichten nicht ab: Nun soll auch ein Teil der Gefechtshelme defekt sein. (Symbolbild) Foto: dpa

Nach ungenau schießenden Gewehre und altersschwachen Transportflugzeugen erreicht die Verteidigungsministerin schon wieder eine Hiobsbotschaft zur Ausrüstung der Bundeswehr. Und wieder geht es um die Sicherheit der Soldaten: Ein Teil der Gefechtshelme ist defekt.

Berlin - Die Pannenserie bei der Bundeswehr hält an: Ein Teil der Gefechtshelme muss wegen einer mangelhaften Schraube aus dem Verkehr gezogen werden. Das Verteidigungsministerium teilte am Dienstag mit, dass die Schraube nicht ausreichend gegen Splitter geschützt sei. Sie dient dazu, den Helm so einzustellen, dass er fest sitzt. Der Mangel wurde bei Routineuntersuchungen festgestellt.

Um eine mögliche Gefährdung der Soldaten im Einsatz auszuschließen, würden die Helme dort zuerst ausgetauscht. „Danach erfolgt auch der Austausch aller betroffenen Gefechtshelme für den Grundbetrieb im Inland“, heißt es in der Mitteilung.

Bundeswehr-Gefechtshelme sind aus dem Kunststoff Aramid

Die Bundeswehr-Gefechtshelme sind aus dem Kunststoff Aramid. Vor 20 Jahren lösten sie den schwereren Stahlhelm ab. Nach einem Bericht des verteidigungspolitischen Blogs „Augen geradeaus!“ stammen die defekten Helme vom spanischen Hersteller Induyco.

Das Helm-Problem reiht sich in eine Serie von Ausrüstungs-Pannen bei der Bundeswehr ein. Im vergangenen Herbst war bekanntgeworden, dass ein großer Teil der Großgeräte vom Panzer bis zum Hubschrauber nicht einsatzfähig ist.

Vor wenigen Wochen wurde eine Studie veröffentlicht, nach der das Standardgewehr G36 bei großer Hitze und Dauerfeuer ungenau trifft. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte daraufhin verkündet, dass alle 167 000 G36 entweder nachgerüstet oder ausgemustert werden müssten.