Am Wahlsonntag präsentierte sich der Marktplatz vor dem Rathaus, bei dem die Stimmabgabe für den Wahlbezirk Haiterbach I erfolgte, beflaggt Foto: Fritsch

Die CDU bleibt in Haiterbach auch bei der jüngsten Bundestagswahl mit Abstand stärkste Kraft. Von den alten Zeiten und alter Stärke mit deutlich mehr als 50 Prozent scheint man sich aber endgültig verabschiedet zu haben. Am Sonntag waren es noch 32,3 Prozent.

Haiterbach - Der Abstieg der Christdemokraten vollzieht sich weiter in zweistelligen Schritten. Nachdem die CDU 2017 noch 42,8 Prozent der Zweitstimmen in der Kuckucksstadt geholt hatte, bedeuten die 32,3 immerhin einen Rückgang um 10,5 Prozentpunkte. Dabei ist das nicht der größte Rückgang; von 2013 auf 2017 musste man einen Verlust von 15,6 Prozent hinnehmen. Im Jahr 2013 lag die CDU noch bei satten 58,4 Prozent.

Auch wenn CDU-Direktkandidat Klaus Mack mit den 36,4 Prozent bei den Erststimmen leicht über dem Ergebnis seiner Partei liegt, kommt er nicht an die 48,6 Prozent heran, die sein Vorgänger Hans-Joachim Fuchtel bei der Wahl 2017 geholt hatte. Er ist allerdings der einzige Kandidat, der in Haiterbach das Ergebnis der Zweitstimmen übertrumpfen konnte.

Saskia Esken (SPD) kommt in der Kuckucksstadt auf 14,5 Prozent der Stimmen. Damit hatte sie das Erststimmenergebnis von 2017 (12,6 Prozent) verbessert. Bei den Zweitstimmen holte die SPD in der Kuckucksstadt, in der sie traditionell unter dem Kreis- oder Bundesergebnis liegt, 15,6 Prozent – nach 10,9 Prozent im Jahr 2017 aber dennoch ein merklicher Zugewinn.

Die Grünen konnten in Haiterbach nur einen kleinen Gewinn von 0,4 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl im Jahr 2017 hinnehmen. Aus 7,2 Prozent wurden nun 7,6 Prozent.

Bei den Erststimmen sah es da in kleinem Rahmen schon rosiger aus. Von 5,8 Prozent im Jahr 2017 auf jetzt 7,5 Prozent bedeutet für Sara Haug, dass sie das Ergebnis des damaligen Grünen-Kandidaten Andreas Kubesch um 1,7 Prozent übertroffen hat

Die FDP legte in der Kuckucksstadt um 5,6 Prozentpunkte zu – aus 12,8 Prozent in 2017 wurden nun 18,4 Prozent. Auch wenn Direktkandidat Michael König mit 16,7 Prozent unter dem Ergebnis seiner Partei bleibt, kann er das Ergebnis seines Vorgängers Lutz Hermann um acht Prozentpunkte übertreffen. Was sicher auch daran lag, dass der Horber wesentlich präsenter war.

Keine Rolle spielen nach wie vor die Linken in Haiterbach. Sowohl Kandidat Thomas Hanser als auch die Partei erreichen lediglich 1,4 Prozent – nach vier beziehungsweise 3,9 Prozent im Jahr 2017.

Nach CDU und FDP drittstärkste Kraft in Haiterbach ist die AfD. Sie musste dennoch zwei Prozentpunkte abgeben und landete bei 16,4 Prozent. Bei der Erststimme war das Minus von 1,4 Prozent etwas kleiner. Kandidat Marcus Lotzin holte 16,2 Prozent. 2017, als Uwe Burkart antrat, waren es 17,6 Prozent. Am stärksten schneidet die AfD in den Bezirken Haiterbach I mit 25 Prozent und Oberschwandorf mit 24,4 Prozent ab.

Die Wahlbeteiligung lag dieses Mal mit 77,7 Prozent unter der aus dem Jahr 2017 mit damals 81,9 Prozent