Die Folgen des Urteils des Europäischen Gerichtshof in Sachen Pay-TV sind nach wie vor offen.
Stuttgart - Das Rätselraten über die Folgen des Urteils des Europäischen Gerichtshof in Sachen Pay-TV ist in vollem Gange. Eine Prognose aber wagt bislang kaum ein Experte. Nur so viel ist klar: Panik ist keine ausgebrochen. Ganz im Gegenteil.
Erste Meldungen nach dem Urteil am Dienstag, wonach die Verwendung ausländischer Decoder nicht verboten werden darf, hatten erdrutschartige Zustände vermuten lassen. Zwei Tage nach dem Richterspruch am Europäischen Gerichtshof (EuGH) geht die Branche aber gelassen mit dem neuen Fakt um. Wohl auch deshalb, weil noch keiner absehen kann, welche Folgen das Urteil haben wird.
Selten ist ein Grundsatzurteil eines europäischen Gerichts so unterschiedlich gedeutet worden. Gerade in der Kernfrage für Konsumenten: billiger oder teurer? Werden die Fans jubeln und die Clubs ächzen, weil mehr Wettbewerb die Preise drückt? Oder wird sogar ein gegenteiliger Effekt eintreten, weil die Rechte an Premier League, Bundesliga und Serie A nicht mehr günstig an regionale Firmen in Griechenland oder Portugal abgegeben werden, sondern bei einem einzigen Großkonzern landen? In diesem Fall könnte der Sky-Konzern des Medienmoguls Rupert Murdoch sogar ein Nutznießer der Entscheidung sein.
