Zehn Männer und eine Frau kämpfen um den Chefsessel im Schwanauer Rathaus. Foto: Lehmann

Die Gerüchte, wonach die Schwanauer SPD den Bürgermeisterkandidaten Alexander Schindler unterstützt, sind falsch. Das hat Schindler selbst bereits gegenüber der LZ betont – und das bekräftigen nun auch Dagmar Frenk und Lutz Weide.

Schwanau - Dass sich Alexander Schindler bei Bekanntgabe seiner Kandidatur für das Schwanauer Bürgermeisteramt als unabhängig bezeichnete, teilweise aber versäumt hatte, die Medien über sein SPD-Parteibuch zu informieren, hat in der Gemeinde mitunter die Frage nach der Redlichkeit des Bewerbers aufgeworfen. In der Mittwochsausgabe der LZ stellte der 43-Jährige klar: "Ich finanziere meinen Wahlkampf aus eigener Tasche – ich bekomme keine Unterstützung von der SPD!" Die Genossen vor Ort bestätigen das, namentlich Nonnenweiers Ortsvorsteherin Dagmar Frenk und Gemeinde- und Ortschaftsrat Lutz Weide aus Ottenheim.

Den beiden war in einem anonymen Schreiben unterstellt worden, Schindler als Kandidat "aufzubauen". Dagmar Frenk: "Tatsächlich habe ich Herrn Schindler ein Lokal für einen Wahlkampftermin vermittelt, als Person Dagmar Frenk – das war’s." Es sei ein persönlicher Gefallen für den Bewerber gewesen, "den ich nicht als SPDler kenne, sondern seit vielen Jahren aus Lehreraus- und -fortbildungen". Der Brief des Unbekannten enthalte "sehr, sehr viele Unwahrheiten", stellt Frenk klar.

Lutz Weide erklärt, von Schindlers Kandidatur aus der Zeitung erfahren zu haben, "so wie die allermeisten Schwanauer". Dementsprechend habe er niemanden beim Wahlkampf unterstützt. "Wer etwas anderes behauptet, dem erkläre ich das gerne persönlich." Er habe im Vorfeld zwar gewusst, dass ein Kandidat aus der Region in den Startblöcken stehe, so Weide, "aber ich habe mich bewusst neutral gehalten. Ich kämpfe für einen Bürgermeister, der sich glaubhaft um unsere Natur bemüht, weil das dringend notwendig ist." Dabei sei es "egal, aus welchem Lager der Kandidat oder die Kandidatin kommt".

Sowohl Frenk als auch Weide machen keinen Hehl daraus, dass mit dem Ruster Verwaltungsfachmann Schindler ein "kompetenter", "guter" Bewerber seinen Hut in Schwanau in den Ring geworfen hat. Er sei aber nicht, wie vorgebracht, der Kandidat der SPD Schwanau, so Frenk: "Dazu hätte es eines entsprechenden Votums des Ortsvereins bedurft. Das hat es nachweislich nicht gegeben." Grundsätzlich, sagt Weide, wäre nichts Verwerfliches daran, als SPDler einen anderen SPDler zur Kandidatur zu bewegen, nur: "Dem war in dem Fall definitiv nicht so."