Oliver Schmid wirkte bei seiner kurzen Ansprache dankbar und erleichtert. Foto: Wolf-Ulrich Schnurr

80,3 Prozent für den Amtsinhaber, 16,7 Prozent für den Herausforderer: Damit bleibt Oliver Schmid Bürgermeister von Geislingen.

Die Stimmen in den fünf Wahllokalen und zwei Briefwahlbezirken waren zügig ausgezählt: Gegen 18.45 Uhr lag am Sonntag das vorläufige Ergebnis der Bürgermeisterwahl in Geislingen vor.

Dass der alte auch der neue Rathauschef ist, überraschte niemanden ernsthaft: 1766 von 2199 abgegebenen, gültigen Stimmen gingen an Oliver Schmid. Der hatte bis zuletzt ernsthaft für sich und damit für die Chance geworben, seine Arbeit in der Stadt fortsetzen zu können.

1766 Stimmen gingen an Oliver Schmid. Foto: Wolf-Ulrich Schnurr

Auf die leichte Schulter hatte er den Endspurt gegen den unerwarteten Mitbewerber nicht genommen. Nun wirkte er erleichtert, nahm lachend die Gratulationen von Wählern, Geislinger Gemeinderäten und Bürgermeisterkollegen aus anderen Zollernalb-Kommunen entgegen. In seiner kurzen Ansprache sagte er, es sei ein toller Augenblick, hier zu stehen, bedankte sich für das neuerliche Vertrauen der Wählermehrheit und versprach erneut, sich weiter für die Bürger einzusetzen.

Mindestens einen Achtungserfolg hat sein Herausforderer erzielt: Markus Robert Weinmann aus Dotternhausen erhielt 367 Stimmen und konnte sich damit als „zweiter Sieger“ fühlen. Er hatte nach seinem Urlaub in der Woche vor der Wahl ebenfalls noch kräftig um Stimmen geworben und Wähler in allen drei Stadtteilen mobilisiert – auch wenn manche Bürger ihn in der Kandidatenvorstellung am Mittwoch auf Geislinger Themen unzureichend vorbereitet erlebt haben.

„Ich bin mehr als zufrieden“, sagte Markus Weinmann über rund die 16,7 Prozent, die er erhalten hat. Foto: Wolf-Ulrich Schnurr

„Ich bin mehr als zufrieden“, sagte Weinmann unserer Redaktion. Rund 16,7 Prozent seien zwar noch ein wenig von der eigentlich angestrebten absoluten Mehrheit entfernt, aber „das ist ein super Ergebnis“.

Allein durch seine Mitkandidatur habe er „Bewegung in die Sache gebracht“, war er überzeugt. Damit bezog er sich insbesondere auf das Thema „Waldof-Pläne“ und Äußerungen von Landrat Günther-Martin Pauli, des ehemaligen Geislinger Bürgermeisters, vor kurzem in der Sendung „Markus Lanz“.

Aus Albstadt überreichte Finanzbürgermeister Steve Mall etwas Hochprozentiges – er war früher Hauptamtsleiter in Geislingen. Foto: Wolf-Ulrich Schnurr

Er habe sein prozentuales Ergebnis gegenüber der OB-Wahl in Balingen verdreifacht. „Das ist eine absolute Bestätigung.“ In welcher Kommune er nach Balingen und Geislingen als nächstes antreten wird? „Das ist mein Geheimnis“, wehrte er Fragen grinsend ab und unterhielt sich dann mit einigen seiner Unterstützer, die er vor allem in Binsdorf gefunden hatte, wo er auf 29,3 Prozent kam.

Einen kurzen Händedruck verweigerte der Sieger Schmid dem Herausforderer Weinmann nicht, ging in seiner Rede aber nicht auf diesen ein. Wichtiger war ihm die aus seiner Sicht erfreuliche Wahlbeteiligung: Mit rund 47,5 Prozent liegt diese um 4,4 Prozent höher als vor acht Jahren, als niemand gegen den Amtsinhaber antrat.

Musiker aus Binsdorf, Erlaheim und Geislingen spielten gemeinsam drei Stücke für den Wahlsieger. Foto: Wolf-Ulrich Schnurr

Ob die etwas höhere Beteiligung daran lag, dass die Bürger eine echte Wahl hatten und nicht einfach der Stimmabgabe fern blieben, an optimalem Wetter oder an der Zugkraft der beiden Kandidaten? Es ist wohl etwas von allem gewesen.

Dem Wiedergewählten attestierte jedenfalls sogar sein Mitarbeiter, eigentlich einen guten Job gemacht zu haben. 80,3 Prozent sind Anerkennung und Ansporn zugleich.

Das Ergebnis

Stimmberechtigte:
4826 Abgegebene Wahlzettel:
2293 Wahlbeteiligung:
47,5 Prozent Gültige Stimmen:
2199

Oliver Schmid:
1766 Stimmen (80,3 Prozent) Markus Robert Weinmann:
367 Stimmen (16,7 Prozent) Sonstige:
66 Stimmen (3 Prozent)