Hubert Schiele feiert mit seiner Familie im Jahr 2016 seine erneute Wiederwahl als Bürgermeister von Bitz. Foto: Kistner

Eine vierte Amtszeit kommt für den Bitzer Bürgermeister Hubert Schiele nicht in Frage. Eine Entscheidung, über die er lange nachgedacht hat.

Seit 23 Jahren leitet Hubert Schiele als Bürgermeister von Bitz die Geschicke der Gemeinde. Aber nach drei Amtszeiten ist 2024 für ihn Schluss: Das hatte er am Dienstagabend in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates verkündet.

Der Entscheidung sei ein „langer Denkprozess“ vorangegangen – und die Gründe dafür, wird auf Nachfrage klar, sind vielfältig: Zum einen ist Schiele der Ansicht, dass er lange genug das Amt ausgeübt habe und es an der Zeit sei, dass die Bürger jemand neues kennenlernen. „Es gibt Leute, die kennen niemand anderen als mich“, sagt Schiele.

Der Respekt, findet Schiele, nehme immer mehr ab

Zum anderen seien da die gestiegenen Ansprüche – und dass manche Privatleuten und Vereinigungen immer mehr den Respekt vermissen ließen. „Die Leute schauen mehr und mehr auf Kleinigkeiten und sind hauptsächlich auf den eigenen Vorteil bedacht.“ Versuche, das „große Ganze“ zu erklären, stießen auf immer größere Widerstände – aber nicht bei den Gemeinderäten, wie Schiele betont: „Die Zusammenarbeit mit den Ratsmitgliedern hat über all die Jahre hervorragend funktioniert.“

Seine Ankündigung, nicht mehr kandidieren zu wollen, hätten Räte und Rathausmitarbeiter mit einer Mischung aus Bedauern und Verständnis aufgenommen, berichtet Schiele. Seine Familie habe sich nicht gegen eine vierte Amtszeit gesträubt – sei aber auch nicht eben unglücklich.

Wie es für ihn persönlich weitergeht, weiß Hubert Schiele noch nicht. Zum Beispiel, ob er mit seiner Frau in Bitz bleibt oder nicht. „Das ist aktuell noch in der Schwebe.“ Die Kinder, die inzwischen erwachsen sind, würden auf jeden Fall dableiben.

So manches Projekt will Schiele noch voranbringen

Was die Gemeinde angeht, hofft Schiele bis zum Ende seiner Amtszeit 2024 noch ein paar Projekte realisieren zu können. Darunter: den Bau der neuen Kindertagesstätte weiter voranzutreiben – aktuell befinde sich diese im Rohbau – und einen Betreiber für das Nahwärmenetz zu finden. „Das wäre ein schöner Abschluss für mich“, sagt Schiele.

Hubert Schiele hatte sich 2000 erstmals um das Amt des Bürgermeisters in Bitz beworben und sich damals gegen Amtsinhaber Hans Baiker durchgesetzt. Sowohl 2008 als auch 2016 wurde er wiedergewählt. 2008 erhielt er 93,8 der gültigen Stimmen, 2016 72,8 Prozent .