Mit dem neuen Bürgerhaus ist ein Gebäude für Vorträge, Versammlungen, Kegelabende, Sportstunden, Familienfeste, Vereine und vieles mehr entstanden. Foto: Stadt Neubulach

Viel Geduld war nötig, bis die Türen in offen standen. Doch das Warten scheint sich gelohnt zu haben.

Ein Ort der Begegnung für alle Neubulacher soll es sein, das neue Bürgerhaus in Liebelsberg. Seit dem Frühjahr dieses Jahres sind die Türen geöffnet. Doch der Weg dahin war kein leichter: Schon Ende 2020 hätte der dreiteilige Gebäudekomplex stehen sollen. Dem machte die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung. Das Ziel eines neuen Mehrzweckgebäudes hat die Stadt aber nie aus den Augen verloren. Knapp 3,7 Millionen Euro hat Neubulach in die Hand genommen – für einen riesigen Gebäudekomplex, in dem jetzt einiges geboten wird.

Kegelbahn erhalten Gerade die vielfältige Nutzung mache das Bürgerhaus so einzigartig, sagt Gerhard Schlecht, Leiter für Bau und Technik bei der Stadt. Das alte Rathaus hat sich zur modernen Bürgerstube gewandelt. 40 Personen können hier Platz finden, bei Info-Veranstaltungen, privaten Feiern und vielem mehr. Außerdem ist dort die Geschäftsstelle des Diakonieverbands Teinachtal untergebracht.

Die beiden Wohnungen sind bereits an junge Familien vermietet und auch die legendäre Kegelbahn wurde erhalten, hat mittlerweile einen neuen Pächter und wird wieder rege genutzt. „Auch die Stadtverwaltung kegelt dort ein Mal im Monat“, sagt Schlecht mit einem Augenzwinkern.

Regelmäßig angemietet Der abgerissene und komplett neu entstandene geräumige Bürgersaal kann sich ebenfalls sehen lassen. Das Besondere: 60 bis 80 Personen können sich dort aufhalten. Und viel mehr als das, denn der Raum soll als echter Begegnungsort gelten. Wie der Leiter für Bau und Technik sagt, wurde der Bürgersaal über den Sommer hinweg regelmäßig angemietet – für Geburtstage oder Firmenevents. Auch für kleine Hochzeiten ist der Raum durch sein ganz eigenes Flair geeignet. „Alle Art von Events finden dort statt“, bestätigt der Mitarbeiter der Stadt. So würden auch ortsansässige Chöre den Bürgersaal für ihre Proben nutzen. Dafür biete er sich auch durch die hohe Decke und die grandiose Akustik perfekt an, erklärt Schlecht.

Sanierte Sporthalle Auch Firmen aus der Umgebung würden die Räumlichkeiten für verschiedene Veranstaltungen mieten. Anbieten würde sich das für größere Events, da die angrenzende neu sanierte Sporthalle wunderbar für Vorträge geeignet sei, während im Bürgersaal und der Bürgerstube Info-Stände und Catering aufgebaut werden können.

Das Gesamtpaket komplett machen die 48 Parkplätze neben dem Gebäude. Weitere freie Flächen gebe es außerdem in unmittelbarer Nähe beim Kindergarten. Parkplatzmangel gebe es also sicher nicht, sagt Schlecht mit einem Lachen. Überhaupt habe sich auch im Außenbereich viel rund um den Gebäudekomplex viel getan: „Um die Kirche rum ist alles neu“, sagt er.

Die Straße wurde angehoben und das alte Backhaus saniert. In dem traditionsreichen Gebäude hat etwa der Liederkranz Liebelsberg noch immer seine Proberäume. „Auch das Backhaus wird aktiv genutzt“, berichtet Schlecht. Dass die Tradition des Backens dort weiterlebt, freut den Mitarbeiter der Stadt besonders. Denn ab und zu sei da mal ein Zwiebelkuchen für ihn übrig, sagt er augenzwinkernd. „Die ganze Dorfmitte sieht jetzt sehr ansprechend aus.“

Bauweise aus Holz und Stein Auf dem langen Weg vom Abriss bis zum Neubau und der Sanierung begleitet hat die Stadt der Nagolder Architekt Hans-Peter Bonasera.

Zwar waren die Bauarbeiten des Gebäudes im November 2021 beendet, doch die Baumaßnahmen im Außenbereich reichten noch bis ins Frühjahr 2023. Besonderen Wert legte der Architekt darauf, „die in der Umgebung vorhandene, traditionelle Bauweise aus Holz und Stein“ auch bei dem Neubau umzusetzen und neu zu interpretieren.

Es ist das Zusammenspiel aus Traditionellem und Modernem, das den Gebäudekomplex einzigartig mache. Und die Stadt agiert nicht nur durch die Photovoltaik-Anlage mit Weitblick: „Auch eine Ladeinfrastruktur für E-Autos ist vorgesehen“, sagt Schlecht.