Der Comedian Bülent Ceylan begeistert mit seinem Auftritt in der Schwenninger Helios Arena 2000 Zuschauer. Foto: Bombardi

Der Comedystar Bülent Ceylan präsentierte sein Programm "Luschtobjekt" in der Schwenninger Helios Arena. Mit Spontanität und Schlagfertigkeit brachte er das Publikum immer wieder zum Lachen.

Villingen-Schwenningen - Die Rückkehr in die neue Normalität war in der Schwenninger Helios Arena für 2000 Gäste ein Labsal zum Ausklang einer kulturarmen Zeit und zum Beginn eines neuen Eventverständnisses. Zu Gast war der kurpfälzisch-türkische Comedystar Bülent Ceylan, der mit seinem Programm "Luschtobjekt" und reichlich kraftvollen Sprüchen, Witz und Esprit sein Publikum während drei Stunden ein ums andere Mal zum Lachen brachte.

Comedian kann Botschaften auch in sentimentale Worte verpacken

Der Titel seines Programms deutet bereits an, dass es sich auch möglicherweise im unteren Bereich der Gürtellinie abspielen könnte. Der Comedian beruhigte deshalb alle Eltern die mit ihren Kindern unter zwölf Jahren gekommen waren, sich keine Gedanken zu machen. Er signalisierte, dass der Nachwuchs von heute dank der sozialen Medien besser aufgeklärt ist als manche Erwachsenen. Ceylan entpuppte sich als Comedian, der sich auch durchaus darin verstand, seine Botschaften in sentimentale Worte zu verpacken, wie etwa wenn er über seinen verstorbenen Vater berichtete.

Seine Begeisterung, wieder vor einer großen Kulisse auftreten zu können, übertrug er nahtlos auf sein Publikum, das ein Feuerwerk der guten Laune erlebte. Der Comedian kokettierte mit Vorliebe mit seinem Publikum, das er insbesondere in der ersten Reihe immer wieder in einen Dialog einbezog. Er spielte sein Talent als Animateur aus, zeigte sich als Frauenversteher und Familienmensch, nur um wenig später einzugestehen, dass es nicht er ist, der im Haushalt das Sagen hat.

Wortspielereien und Deutschunterricht

Wer Wortspielereien und Deutschunterricht mochte, war bei Ceylan genau richtig. So klärte er auf, dass es sich beim Satz "Ich helfe kranken Vögeln", je nach Wahl der Groß- oder Kleinschreibung um einen Pflegeberuf oder einen Tierschützer handelt. Immer wieder sprach der Künstler die Villingen-Schwenninger unter den Besuchern während des Auftritts an. Er begeisterte mit Spontanität und Schlagfertigkeit. Er gab sich politisch, wenn er aufklärte "Put in", so stehe es auf manchen Mülleimern, und nebenbei eine Feuersalve in die Höhe schoss.

Ceylan war auch der Comedian, der sich darin verstand, in die unterschiedlichsten Charaktere zu schlüpfen. Zu ihnen zählten der inzwischen zum Idol aufgestiegene Mompfred, Hassan, Anneliese oder ganz neu auch Thora. Dass der "Monnemer Türk", wie sich der Comedian selbst gerne nennt, auch noch gesangliche Qualitäten besitzt, zeigte er in den letzten 20 Minuten seines Programms und mehreren Zugaben. Cat Stevens "Father and Son" sang er als Hommage an seinen Vater. Doch auch an Rammsteins Engel und Westernhagens topaktueller Botschaft "Freiheit" wagte sich der Künstler mit großem Erfolg.

Publikum klatscht im Rhythmus mit

Beeindruckend waren die Bilder, als im Publikum alle Hände in die Höhe gingen, um rhythmisch mit zu klatschen, oder der Lichtstrahl der Handys durch die Luft schwebte. Mit einem letzten "Nothing else metters" von Metallica erfüllte Ceylan das Eisstadion noch einmal mit den kompletten Emotionen des Abends. Danach war Schluss, und die Besucher gingen in der Gewissheit heim, wieder mal an einem besonderen kulturellen Erlebnis teilgenommen zu haben.