Hunderte freiwillige Helfer beteiligten sich bei Naturschutz- und Pflegeaktionen. Foto: Naturpark

400 Freiwillige beteiligen sich an Aktionen für den Erhalt des Schwarzwalds. Betreiber optimistisch.

Bühlertal/Seebach - Freiwilliges Engagement und ehrenamtliche Helfer im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord sowie im Nationalpark Schwarzwald stimmen die Betreiber optimistisch. Das Bewusstsein für Umweltschutz ist bei vielen noch vorhanden.

Bei der Klimakonferenz im polnischen Kattowitz suchen verschiedenste Experten nach Lösungen, die Umwelt besser zu schützen und pfleglicher mit natürlichen Ressource umzugehen. Dass dies auch auf kleinerer Bühne möglich ist, zeigt etwa der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.

Der zieht anlässlich des "Internationalen Tags des Ehrenamts" an diesem Mittwoch eine positive Bilanz des ehrenamtlichen Engagements. So beteiligten sich in diesem Jahr rund 400 freiwillige Helfer an den "Herzenssache-Natur"-Aktionen im Naturpark, rund 50 mehr als im Vorjahr. Ziel der Einsätze ist es laut Mitteilung, einen Beitrag für den Erhalt der Schwarzwälder Natur- und Kulturlandschaft zu leisten und gleichzeitig Menschen und besonders auch Kinder und Jugendliche für den Schutz ihrer Umwelt zu begeistern.

Gemeinsam pflegten freiwillige Helfer historisch wertvolle Trockenmauern in Bühlertal (Kreis Rastatt), den Lebensraum des scheuen Auerhuhns im Stadtwald von Baden-Baden, Orchideenwiesen bei Ettenheim oder sie engagierten sich bei der Offenhaltung der Natur- und Kulturlandschaft etwa beim Landschaftspflegetag in Lautenbach (beide Ortenaukreis). "In diesem Jahr haben sich neben Privatpersonen und Vereinsmitgliedern auch wieder Mitarbeiter von Unternehmen an unseren Landschaftspflegeaktionen beteiligt, darunter die AOK Baden-Württemberg oder die Stadtwerke Rastatt", freute sich Yvonne Flesch, stellvertretende Naturpark-Geschäftsführerin und zuständig für das Projekt. "Freiwillige Helfer kann es nicht genug geben. Sie setzen sich für die Umwelt, ihre Heimat und letztlich für ihr eigenes Wohl ein. Gerade über die Beteiligung von mehr Unternehmen mit ihren Mitarbeitern würden wir uns besonders freuen – mit einer solchen Unterstützung können wir sehr viel bewegen", sagte Flesch.

120 Juniorranger unterstützen die Hauptamtlichen bei ihrer Arbeit

Der Verband Deutscher Naturparke (VDN) bündelt Ehrenamtsprojekte der Naturparke auf Bundesebene im Projekt "Herzenssache Natur". Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord wird die Naturschutz- und Pflegeaktionen auch im kommenden Jahr fortsetzen.

Bewusstsein für Umweltschutz schafft auch der im Naturpark integrierte Nationalpark Schwarzwald mit seinen vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfern. Zwar seien vergleichbare Aktionen wie im Naturpark eher rar, erzählte Franziska Schick vom Nationalpark unserer Zeitung. "Das liegt daran, dass unser Konzept darin besteht, die Natur auch Natur sein zu lassen und so wenig wie möglich einzugreifen". Im Spätsommer beteiligten sich dennoch rund 80 Helfer an der jährlichen Schliffkopf-Aktion, bei der die hoch gelegenen Grindenflächen gepflegt werden.

Weiter unterstützen momentan rund 30 freiwillige Ranger und dazu noch 120 Juniorranger im Alter von 5 und 14 Jahren die hauptamtlichen Mitarbeiter. "Ohne die vielen Freiwilligen wäre die Arbeit im Nationalpark nicht zu stemmen", betonte Schick. Neben Führungen, Gebietskontrollen oder dem Dokumentieren von Tiersichtungen wollen die Ranger eben das Bewusstsein für den Umwelt- und Naturschutz stärken. "Viele wissen gar nicht, wie lange es zum Beispiel dauert, bis sich ein weggeworfenes Taschentuch in der Natur zersetzt hat."

Auf das und vieles mehr will der Nationalpark im kommenden Jahr mit Aktionen zum Thema Müll und Entsorgung aufmerksam machen. Konkret kann der Nationalpark noch keine Informationen geben, da man sich noch mitten in der Organisation befindet.