Die Bücherei Dunningen genießt in der Gemeinde und im Umkreis höchste Wertschätzung. Beim Festabend anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens fielen reichlich Lobes- und Dankesworte.
Dunningen - Zur Jubiläumsfeier in der Aula der Eschachschule waren langjährige Weggefährten und etliche Ehrengäste eingeladen. Seit Anfang des Jahres befindet sich die Bücherei komplett unter dem Dach der Kommune. Zuvor war die Einrichtung beim Verein Dunninger Forum angesiedelt. Die Finanzen oblagen jedoch von jeher der Gemeinde.
"Kein Luxus"
"Diese Zwitterstellung hat nun ein Ende gefunden", sagte Bürgermeister Peter Schumacher in seinem Grußwort. Er wies darauf hin, dass der Übergang auf die Kommune einvernehmlich mit dem Dunninger Forum erfolgt sei.
Voller Stolz blicke man auf die Bücherei. Die Gemeinde leiste sich damit "keinen Luxus, denn Bücher sind Lebensmittel". Bücher seien, so der Schultes weiter, "geistige Partner des Menschen". Dafür stelle man gerne Finanzmittel zur Verfügung. Der Bürgermeister dankte Leiterin Nadja Broghammer für die gute und engagierte Arbeit und überreichte ihr einen Gutschein für Neuanschaffungen.
Große Helferschar
Eine Bücherei als Kultur- und Bildungsträger könne nur mit ehrenamtlicher Unterstützung funktionieren, brachte die Chefin der Dunninger Bibliothek zum Ausdruck. Sie dankte der gesamten Helferschar für die treuen Dienste während der vergangenen 25 Jahre. Die Bücherei erfülle als Bildungspartner für Schüler und Kindergartenkinder eine sehr bedeutende Aufgabe, machte Broghammer deutlich.
"Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele" – mit diesem Zitat, das dem lateinischen Schriftsteller Cicero zugeschrieben wird, eröffnete der frühere Rektor der Eschachschule, Julius Wilbs, seinen interessanten Festvortrag. Aus einer einfachen, herkömmlichen Bücherei sei innerhalb eines Vierteljahrhunderts ein modernes Medienzentrum geworden.
Blick ins Jahr 1881
Die örtliche Bibliothek könne ohne weiteres mit städtischen Einrichtungen konkurrieren, meinte der Schulleiter a. D. In seinem Rückblick auf die Anfänge der Einrichtung bezeichnete er Frank Maier als "die Seele des Betriebs". Dessen ruhige Art und Kreativität habe er stets bewundert, gestand der Ehrenbürger der Gemeinde Dunningen ein. Zu den Männern der ersten Stunde zähle ebenso Josef Schwerdtle.
Kompetent und fundiert schilderte Wilbs die historische Entwicklung und Bedeutung der Bibliotheken im 19. Jahrhundert – auch im Kontext zu den beginnenden Demokratiebewegungen. Mit der Gründung des Lesevereins im Jahr 1881 sei in Dunningen der Grundstock für die Lesekultur gelegt worden.
Musik und Mundart
Frank Maier (Saxophon) und Tanja Pfau am Flügel lockerten den Festabend musikalisch auf.
Mit leisen Tönen und poetischen Texten in schwäbisch-alemannischer Mundart ging es im Programm weiter. Liedermacher Pius Jauch – er wurde im vergangenen Jahr für seine vielfältigen Mundart-Projekte mit der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet – rundete die gelungene Veranstaltung ab und bekam für seinen Auftritt großen Applaus.
Es sei seine Aufgabe, "Licht in das Dunkel unserer Sprache zu bringen", kündigte Jauch an. Überzeugend gelang dies dem gebürtigen Bösinger mit einer Auswahl aus seinen bisher veröffentlichten Liedern.
Lesung und Erzählung
Beim "Tag der offenen Tür" stellte sich die Bücherei der Öffentlichkeit vor. Morgens las der Dunninger Autor Philipp Mattes aus seinem Fantasy-Roman "Der Kaiser im Schnee".
Am Nachmittag lauschten die jüngsten Büchereibesucher beim Bilderbuchkino aufmerksam der Erzählung von Nadja Broghammer.