Nicht immer ist es so ruhig in der Mötzinger Brunnenstraße: Die Anwohner klagen über ein zeitweise „unerträgliches Verkehrsaufkommen“. Foto: Priestersbach

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats war die Verkehrssituation in der Mötzinger Brunnenstraße ein Thema. Anlieger fühlen sich belästigt.

Rolf Harter und Michael Schilling nutzten die Bürgerfragestunde zu Beginn der Sitzung, um im Namen etlicher Anwohner auf das in ihren Augen „unerträgliche Verkehrsaufkommen“ hinzuweisen.

So habe sich die Brunnenstraße mittlerweile zu einer Durchgangsstraße entwickelt – und werde von vielen Autofahrern offensichtlich als willkommene Abkürzung genutzt. „Da geht es schon morgens ab 5 Uhr rund“, sprach Rolf Harter von einer „katastrophalen Lärmbelästigung“ durch Motorräder und Lastwagen.

Zudem haben die Anwohner den Eindruck, dass zahlreiche Verkehrsteilnehmer die geltende Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Stundenkilometer nicht einhalten – und wenn dann mal eine Geschwindigkeitskontrolle erfolge, sei diese so auffällig, dass es alle Autofahrer rechtzeitig sehen.

Spiel- oder Anliegerstraße?

Vor allem ab dem Kreisverkehr werde oft „gnadenlos beschleunigt“, mutmaßte Rolf Harter, dass „hier die Wenigsten mit 30 fahren“. Schwierigkeiten gebe es zudem, wenn Kinder die Straße auf dem Weg zum Kindergarten queren wollen – und wenn die neuen Baugebiete in der Röte kommen, wird von den Anwohnern eine noch höhere Frequenz befürchtet.

Deshalb kommt aus den Reihen der Anwohner der Vorschlag, hier über einen längeren Zeitraum Verkehrszählungen vorzunehmen – oder als „krassen Schnitt“ die Brunnenstraße sogar als Spiel- oder Anliegerstraße auszuweisen. Um Entspannung zu schaffen und den Verkehr zu entschleunigen, wäre ebenfalls ein Parkraumkonzept mit markierten Parkflächen denkbar – denn auch das Thema Parken sei in der Brunnenstraße immer wieder problematisch.

Längere Messung geplant

Wie Bürgermeister Marcel Hagenlocher anmerkte, führen die im Ort immer wieder aufgestellten Geschwindigkeitsdisplays Protokoll über die Zahl der Fahrzeuge und deren Geschwindigkeit – aber bei den Messergebnissen „sticht die Brunnenstraße in beiden Punkten nicht besonders hervor“. Er schlug jetzt ebenfalls vor, die Messtafeln über einen längeren Zeitraum und in beiden Richtungen aufzustellen, um genauere und belastbare Zahlen zu erhalten.

Zudem machte der Rathauschef deutlich, dass die Brunnenstraße eine sogenannte Erschließungsfunktion habe. Trotzdem geht er davon aus, dass die geplante Baugebietserweiterung in der Röte nicht zu einer höheren Frequenz führe. Denn für das dortige neue Baugebiet sei eine separate Zufahrt geplant, so dass keine Notwendigkeit bestehe, durch die Brunnenstraße zu fahren.

Thema für Verkehrsschau

Im Rahmen der nächsten Verkehrsschau sollen die von den Anwohnern vorgeschlagenen Punkte zwar eingebracht werden, aber wie Ordnungsamtsleiter Torsten Melzer feststellte, haben Verwaltung und Gemeinderat in diesem Gremium „keine Entscheidungskompetenz“. So treffe alleine das Landratsamt Böblingen als Verkehrsbehörde die Entscheidung darüber, wo welche Schilder aufgestellten würden. Gleichfalls machte er deutlich, dass das Parken entlang der Straßen erlaubt sei, wenn keine Einfahrten blockiert werden.