Bei der Winterbauernhofbrücke gibt es derzeit kein Durchkommen. Foto: Dold

An der Winterbauernhofbrücke werden derzeit viele Kubikmeter Erde bewegt. In wenigen Wochen soll die neue Brücke stehen und die Straße wieder freigegeben sein.

Arbeiter der Firma Oezer haben in den vergangenen Tagen die alte Brücke freigelegt. Zudem wurden Rohre frei gegraben und ausgebaut. Der Bach musste um die Baustelle umgeleitet werden.

„Wenn das alles gegen Ende der Woche erledigt ist, wird die Baustelle für zwei bis drei Wochen ruhen“, erzählen die Arbeiter vor Ort. Erst dann wird die neue Brücke, die bereits vorgefertigt wurde, in drei Betonteilen angeliefert. „Das Aufrichten der Brücke ist in einem Tag erledigt“, versichern sie. Anschließend wird rund um die Brücke aufgefüllt – und danach dürften die Arbeiten abgeschlossen sein.

Zufahrt über landwirtschaftliche Wege

Das dürfte insbesondere die Anwohner freuen: Diese müssen derzeit zum Teil über landwirtschaftliche Wege zu ihrem Zuhause kommen, was bis zum Ende der Baustelle so bleiben wird.

Tücken gab und gibt es bei dieser Baustelle aber einige. Diese haben vor allem mit Tieren und der Ökologie zu tun. So hätten Salamander umgesiedelt werden müssen, hieß es bei der Baustelle. Zudem müsse geschaut werden, ob beim weiteren Ausbaggern weitere Bachkrebse zum Vorschein kommen. Falls ja, müssten diese umgesiedelt werden.

Finden sich hier noch Bachkrebse oder nicht? Foto: Dold

Eigentlich hätte die Baustelle schon acht Wochen früher beginnen sollen – aber da habe die Schonzeit der Fledermäuse dagegen gesprochen. Nun liege aber die Freigabe vom Amt vor und es könne gebaut werden.

Eidechsen lieben Steinhaufen

Die ökologische Baubegleitung sei mittlerweile selbstverständlich, berichtet Hauptamtsleiter Andreas Kaupp. Ein Experte des Ingenieurbüros Gfrörer kümmere sich daher um diese Belange.

So musste beispielsweise das Gelände rund um die Winterbauernhofbrücke im Vorfeld auf wertvolle ökologische Flächen oder Tierarten untersucht werden. „Das hatte vor 20 Jahren noch keinen so hohen Stellenwert“, sagt Kaupp.

Ein Steinhaufen vor der Winterbauernmühle werde zum Beispiel von Eidechsen bevölkert, die die dortige Wärme lieben. Da das Gelände rund um die Brücke der Gemeinde gehöre, sei das Ganze relativ unproblematisch, sagt Kaupp.

Zuschüsse von 87 000 Euro

Die ökologische Baubegleitung habe die Gemeinde auch bei anderen Vorhaben – beispielsweise in der Vergangenheit beim Kanalbau im Spittel/Welschdorf. Dort sei es aber vor allem um die wertvollen Mähwiesen und Gräser gegangen.

Die Kosten für den Bau der Winterbauernhofbrücke sind auf 140 000 Euro taxiert. Die Gemeinde erhält für diese Maßnahme Zuschüsse von 87 000 Euro. Hinzu kommen aber noch die Kosten für das Geländer und das Ingenieurbüro, die noch nicht exakt feststehen.