Revierförster Sven Jager und Virginia Lorek vom Kreisforstamt erstatten im Gemeinderat Bericht. Dem Brigachtaler Wald ging es schon besser, die Alarmglocken müssen aber noch nicht heftig geläutet werden. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeindewald: Burglind produziert fast so viel Wurfholz wie Orkantief Lothar / Zudem starker Käferbefall

Das Anfang Januar aufgekommene Sturmtief Burglind ist bei vielen schon vergessen. Es hat im Brigachtaler Gemeindewald aber viele Bäume fallen lassen.

Brigachtal. Dennoch ist für das kommende Jahr ein leicht erhöhter Hiebsatz geplant. Revierförster Sven Jager und die als Betriebsstellenleiterin im Kreisforstamt tätige Virginia Lorek präsentierten im Gemeinderat die Übersicht zum Forstwirtschaftsjahr 2019.

Das Duo blickte aber auch zurück und zog eine überraschende Bilanz des aktuellen Sturmschadens. "Burglind hat annähernd so viel Wurfholz produziert wie das 1999 aufgetretene Orkantief Lothar, die Schäden sind aber nicht so offensichtlich wie damals", weiß Jager. Die deutliche Trockenheit des Sommerhalbjahres kommt dazu: für Lorek hat es "gefühlt seit Mai nicht mehr geregnet".

Die Folgen sind bekannt, Jager und Lorek gehen von Preiseinbrüchen im Holzmarkt aus. Dazu kommt die wieder gewachsene Borkenkäferproblematik, insgesamt wird der Markt stark von Sturm- und Käferholz beeinflusst. "Ja, wir haben momentan auch wieder einen starken Käferbefall", klagt Sven Jager über ein nicht durchweg bestehendes, aber eben immer wieder aufkommendes Ärgernis.

Für 2019 ist ein Hiebsatz von 2600 Festmetern geplant, das auf zehn Jahre angelegte Forsteinrichtungswerk weist einen Jahreshieb von 2400 Festmetern aus. Weshalb die Motorsägen trotz des Sturmschadens häufiger angesetzt werden sollen, erklärte Jager den Bürgervertretern: "Wir greifen jetzt verstärkt in die weniger angegriffenen und älteren Waldgebiete ein. Bei der Verjüngung des Waldes sind wir ohnehin etwas in Verzug." Die reinen Wirtschaftsdaten des 325 Hektar aufweisenden Brigachtaler Waldes sind nicht sonderlich relevant, für das kommende Jahr ist ein monetäres Betriebsergebnis von gerade einmal 21 000 Euro angesetzt.

Erlösen von 175 000 Euro stehen Ausgaben von 156 000 Euro gegenüber, auch in Jahren ohne Sturm und Trockenheit führen die jeweiligen Zahlen nicht unbedingt zu Freudensprüngen in der Kämmerei. Josef Vogt (Pro Brigachtal) sagte im Rat: "21 000 Euro sind besser als nichts!"