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Zehn Hektar sollen in drei bis fünf Jahren in Brigachtal für Betriebe zur Verfügung stehen

Nach ungefähr drei Jahrzehnten wird es in Brigachtal bald wieder Möglichkeiten für Gewerbebetriebe geben, zu erweitern. "Das war in den vergangenen Jahren nicht möglich", berichtet Bürgermeister Michael Schmitt, der auf das große Gewerbegebiet "Kreuzäcker" hofft.

Brigachtal. Unter anderem wichtige ökologische Anliegen wie Hochwasserschutz, Vogelschutz und Wasserschutz schränkten die Expansionsmöglichkeiten in Brigachtal ein.

"Die heimischen Gewerbetreibenden wollen erweitern", betont Bürgermeister Schmitt. Und er verweist darauf, dass beispielsweise eine Schreinerei und eine Spedition aus Brigachtal "ausgewandert" seien, weil sie dort keine Möglichkeiten fanden, ihre Betriebe zu erweitern.

Mit einer Ausnahme: Im Zuge einer punktuellen Änderung des Flächennutzungsplanes der Verwaltungsgemeinschaft Villingen-Schwenningen, der auch Brigachtal angehört, konnte 2016 im Bereich "Haldenäcker" im Ortsteil Kirchdorf ein kleines, zirka 0,6 Hektar großes eingeschränktes Gewerbegebiet "zur Abrundung entwickelt werden", wie es auf der Homepage der Gemeinde heißt. Dort stehen nun noch etwa 3000 Quadratmeter zur Verfügung, auf denen sich ein kleiner Handwerksbetrieb ansiedeln könnte, meint Schmitt. Außerdem befinde sich dort ein Kfz-Betrieb.

Für das nun vorgesehene neue große Gewerbegebiet "Kreuzäcker" in Verbindung mit einer neuen Verkehrsanbindung Ost in Richtung Kreisstraße K 5734, beziehungsweise B 33 bei Bad Dürrheim hat sich der Brigachtaler Gemeinderat 2018 ausgesprochen. Es gibt allerdings bereits Gegner des neuen Gewerbegebietes, die sich als "Interessengemeinschaft gegen Kreuzäcker" zusammengeschlossen haben und gegen mehr Lärm und Abgase wehren.

Bürgermeister Michael Schmitt hofft hingegen, dass das neue Gewerbegebiet "relativ zügig" verwirklicht werden kann. Und das bedeutet für ihn immerhin einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Anfang Februar soll der Aufstellungsbeschluss im Gemeinderat gefasst werden, dann kann der Flächennutzungsplan gemacht werden und schließlich der Bebauungsplan kommen. Zirka zehn Hektar Gewerbefläche sollen in "Kreuzäcker" zur Verfügung stehen. "Es gibt einen Bedarf von mehr als 13 Hektar", berichtet Schmitt. Vor allem heimische Betriebe könnten sich dort ansiedeln. "Doch das können wir nicht nach Gutsherrenart entscheiden, es ist letztlich eine Entscheidung des Unternehmens, dem man nicht vorschreiben kann, dass am Ort erweitert werden muss", sagt Schmitt. Mehr als 30 ortsansässige Betriebe, darunter im Elektro- und Metallbereich sowie sonstige Handwerker und eine Spedition benötigen jetzt Gewerbeflächen. Darunter befinde sich nicht, wie an anderen Orten, ein großer Gewerbesteuerzahler. "Wir sind breiter aufgestellt, haben kleinere Betriebe, die wachsen wollen", erklärt Schmitt.

Der Bürgermeister sieht seine Gemeinde gut aufgestellt. Das Gewerbe frage nach einer guten Infrastruktur und die sei in Brigachtal vorhanden mit Ärzten, Einzelhandel, Ringzuganbindung und schnellem Internet durch Glasfaser bis ins Haus, die man schon von 2013 bis 2015 verlegt habe. Auch in Bezug auf Gastronomie habe Brigachtal einiges zu bieten mit regional gefragten Lokalen wie dem "Löwen" in der Ortsmitte, dem "Hirschen" in Überauchen und dem "Sternen" am Ort.

In den 1980er-Jahren war zuletzt ein zirka 4,2 Hektar großes Gewerbegebiet in Brigachtal entstanden. Unterhalb des Steinbruchgeländes an der Schützenstraße in Brigachtal liegt das Gewerbegebiet "Auf der Leimgrube" mit zirka 1,8 Hektar. Hier ist eine Neuordnung des teilweise bereits gewerblich genutzten und terrassierten Geländes notwendig. Das Bebauungsplanverfahren hierzu wurde 2016 abgeschlossen.