Virginia Lorek und Sven Jager erstatten im Brigachtaler Gemeinderat Bericht. Sie stellen sich auf eine Abnahme des Fichtenbestandes ein. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeindewald: Fichte weiterhin unter Druck / 2018 klimatisch schwierig

Brigachtal. Die Fichte bleibt unter Druck und wird auch im Gemeindewald von Brigachtal abnehmen, bei den anderen Baumarten sieht es besser aus.

Im Gemeinderat wurde nun das abgelaufene Forstwirtschaftsjahr bilanziert. Wegen des Wassermangels, Käferbefalls und internationaler Dumpingpreise steht es um den "Schwarzwaldbaum" nicht mehr so gut, mit dem schnell wachsenden Nadelholz lässt sich nur noch schwer Geld verdienen.

Das Forstwirtschaftsjahr 2018 schloss mit einem Plus von 94 189 Euro, angefügt werden muss, dass dieser Wert durch die Umstellung des Rechnungswesens quasi geschönt ist. 2017 ergab sich ein Minus von 37 206 Euro, die Buchungsabläufe wurden geändert.

Revierförster Sven Jager und Virginia Lorek vom Kreisforstamt blicken nicht allzu erfreut drein und haben den Waldbau schon länger im Blick, "die kommenden 25 Jahre kann es bei uns aber noch in der gewohnten Weise weitergehen", prognostiziert Jager.

Das Holz aus Brigachtal wird mit zehn bis 15 Euro pro Festmeter verkauft, ein guter Preis sieht anders aus. Lorek: "2018 war klimatisch schwierig! Nicht selten sitzt man im Ausland zudem auf dem Holz und kann es nur noch per Dumpingpreis auf den Markt bringen, das spüren wir hier natürlich."

Eine passende Mischung der Baumarten ist mehr und mehr angesagt, für Jager ist eine Veränderung des Waldbaus nahezu unumgänglich. Die Nadelhölzer Tanne, Lärche, Kiefer und Douglasie kommen mit einem trockeneren Klima besser zurecht, Laubhölzer werden ja schon seit geraumer Zeit vermehrt gepflanzt. Ein anderer Aspekt ergibt sich durch die Waldarbeit vor Ort, im Forst von Brigachtal sind nur noch Fremdunternehmer am Werk. "Deren Arbeiter schlagen bei uns fast nur noch Käferholz und kommen teils gar nicht mehr hinterher. Unsere Holzqualität ist auch nicht so, dass man uns die Bäume aus den Händen reißt", so Jager.

Holzbau ist wegen der ökologischen Aspekte angesagt

Ferdinand Ritzmann (Pro Brigachtal) verfolgte den Forstbericht aufmerksam und gab sich zum Ende moderat kopfschüttelnd: "Der Holzbau ist unter anderem wegen der ökologischen Aspekte angesagt. Man sieht ja wirklich viele Holzhäuser, unser Dorfhaus in Überauchen wird ebenfalls ein Holzbau. Holz als Baumaterial ist also gefragt, dennoch müssen wir hier solche Zahlen zur Kenntnis nehmen." Sven Jager nickte und schickte nach: "Für Käfer- und Sturmholz muss mit einem Preisabschlag von gut zehn Prozent gerechnet werden."