Die Heiratsschwindler legen los und haben es auf zwei Damen vom Land abgesehen. Beim Weihnachtstheater des Musikvereins Brigachtal lässt es sich prima sein, in der Klengener Mehrzweckhalle kommt es mitunter zu Schenkelklopfern. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Schauspielabend des Brigachtaler Musikvereins (MV) / Heiterkeit in der Klengener Mehrzweckhalle

Beim Weihnachtstheater nahmen zwölf Akteure Schwung auf und präsentierten einen heiteren Dreiakter aus der Feder von Regina Rösch.

Brigachtal. Die Handlung des Theaterstücks: Schon seit Jahren fahren Oswald (Alexander Kuss) und sein Freund Emil (Tino Voigt) nach Bad Füssing in den Kururlaub. Morgens Fango, abends Tango lautet ihr Motto. Mit der Abschaffung ihrer Schweinehaltung begehen sie nun aber einen schwerwiegenden Fehler. Die Sauen wurden bislang immer von den Gattinnen Helga (Katrin Ehlert) und Betty (Lisa Eichkorn) versorgt, damit hatte das starke Geschlecht in den bayerischen Gefilden zwei Wochen freie Bahn. Keine Schweine mehr – Helga und Betty zögern nicht lange und schließen sich ihren Männern an.

Im zweiten Akt nehmen die Akteure Schwung auf

Wie es werden kann, wenn zwei Paare gemeinsam in die Kur fahren, interpretierte der Musikverein nun augenfällig, dem doch recht zahlreich zum Weihnachtstheater gekommenen Publikum hat es gefallen. Als MV-Vorsitzender nickte nicht nur Udo Fünfschilling zufrieden, die Akteure nahmen vor allem im zweiten Akt Schwung auf.

Das Lokalkolorit durfte nicht fehlen. Oswald und Emil sind selbstverständlich Blasmusikanten, die Reise nach Bad Füssing beginnt mit dem Einstieg in den heimischen Ringzug. Mit der Besetzung hatte Regisseur Volker Hirt ein gutes Händchen. Die weiblichen Kurgäste Chantal (Nadine Götz) und Jaqueline (Janina Weingärtner) etwa haben im Stück eine gute Portion Sexappeal zu verstreuen, auf das Duo durften dann in der Tat auch mehrere Blicke geworfen werden.

In der Rolle des Heiratsschwindlers Adalbert Baron von und zu Beckhofen war Gerhard Hirsch ein echter Hingucker, die Schnöseligkeit des Adels wurde prima interpretiert. Natürlich verlief die Kur in Bad Füssing anders als sonst, nicht nur, weil diesmal ein echtes Wellnessprogramm gemeistert werden musste. Oswald und Emil schienen manchmal aus dem letzten Loch zu pfeifen, Helga und Betty wirkten ihrerseits wenig glücklich und beklagten zu intensive Massagen und sich dadurch ergebende blaue Flecken. Auf den besonderen Brettern in Klengen waren des weiteren Petra Simon, Christof Baumann, Eric Simon und Julia Effinger zu sehen und zu hören, Regisseur Volker Hirt nahm sich eine Kleinrolle vor und agierte als Musikerkollege.

Wortspiele: "Was laufen hier doch für Zuckerschnecken herum. Und wir haben unsere Frauen dabei, Trockenobst also!" "Mir hängt das Aloe-Vera-Zeugs zum Hals heraus, ich bin voll auf Sauerkrautentzug." "Oswald, dir ist die Hose runtergerutscht! Nein, Helga war noch nicht so weit." "Hast Du gesehen? Die haben sich vor uns verneigt. Nein, die haben es bestimmt im Kreuz." "Erbsensuppe mit nur Erbsen, das ist stinklangweilig!"