Hier und da staubt es zwar, aber viele Felder in Brigachtal haben die langanhaltende Trockenheit bislang gut verkraftet. Foto: Michael Kienzler

Felder in Brigachtal trotzen bislang der Trockenheit. Passende Gewitterniederschläge.

Brigachtal - Die Landwirte in Brigachtal hatten bislang Wetterglück: Dank passender Gewitterniederschläge kommen sie vergleichsweise gut durch die Wärmeperiode.

"Es hat fast immer zum richtigen Zeitpunkt geregnet, vor Ort bei uns in Brigachtal sieht es ganz gut aus", bilanziert Landwirt und Gemeinderatsmitglied Markus Rist (Bürgerinitiative Brigachtal) die vergangenen Wochen. Keine Engpässe bei der kommunalen Wasserversorgung, Landwirte, die bereits den dritten Grasschnitt eingebracht haben – Petrus meint es ganz offensichtlich gut mit der 5200-Einwohner-Gemeinde.

Von drei Grasschnitten können Landwirte andernorts momentan nur träumen, die erneut im Raum stehende Hilfszahlungen sind nur ein Beleg. Rist und seine Kollegen im Ort haben den ersten Grünschnitt bewusst früher und schon Anfang Mai gesetzt, mit den damaligen Wetterprognosen lag man ziemlich richtig. "Man musste von einer längeren Regenperiode im Mai ausgehen, diese hat sich dann ja auch ergeben", blickt Markus Rist zurück, während er sich über "sogar sehr gut gewachsene Frühkartoffeln" freut.

Schon wenige Kilometer weiter östlich und südöstlich sieht es ganz anders aus. Manche Wiese am Bodensee ist durch die Trockenheit bräunlich gefärbt, das "Schwäbische Meer" weist relativ niedrige Pegelstände auf. Rist: "Der zu uns nach Brigachtal kommende schweizer Strohhändler erzählt manche Sachen. Schon zigfach bereits wurden in der Schweiz Nutztiere von den Weiden geholt, weil etliche kleinere Wasserläufe quasi trocken liegen. Da haben wir bei uns wirklich Glück, keine Frage."

Markus Rist freut sich auch über einen derzeit gut dastehenden Mais und einen zumindest wieder akzeptablen Milchpreis. Zu den politischen Gedankenspielen hinsichtlich einer Risikoausgleichsrücklage bemerkt er: "Die Landwirte benötigen momentan nicht unbedingt mehr Geld, sie brauchen vor allem Futter für die Tiere." Stichwort Glück: bezüglich des lokalen Wetters ist auch Markus Rist positiv betroffen, denn kurz vor dem Gespräch mit unserer Zeitung hat sich Fortuna in Sachen Fahrzeugtechnik beim Landwirt aber eine Auszeit genommen: "Mein Ballensammler ist gerade kaputt gegangen. Ich schraube an der Antriebswelle und muss dann noch deren Abdeckung schweißen."