Kommunalplaner Henner Lamm (von links), Ingenieur Marcus Greiner und Brigachtals Bauamtsleiter Patrick Lutz erläutern im Gemeinderat die Pläne. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Städtebau: Kirchdorfer Projekt soll jetzt vorangetrieben werden

Brigachtal. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause fasste der Gemeinderat richtungsweisende Beschlüsse, die das Ortsbild Brigachtals entlang der Ortsdurchfahrt Kirchdorf nachhaltig verbessern sollen. Mehrheitlich plädierte das Gremium dafür, die notwendigen Abstimmungen mit dem Landkreis als Straßenbaulastträger voranzutreiben, um möglichst rasch den geplanten Bau eines Kreisverkehrs an der nördlichen Ortseinfahrt von Kirchdorf realisieren zu können. Aus städtebaulicher Hinsicht sei die Maßnahme von Interesse, da sie das Ortsbild deutlich aufwerte und zu einer markanten Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen würde.

Planungsingenieur Henner Lamm vom gleichnamigen Kommunalbüro skizzierte die städtebaulichen Vorteile. Er verwies darauf, dass ein Kreisverkehr die Geschwindigkeit des Fahrzeugverkehrs reduziere und gleichzeitig ein eindeutiges Signal für den Beginn von Kirchdorf darstellen würde. Die Neugestaltung der Radwegführung und der mit dem Bau eines Kreisverkehrs verbundenen Begrünung von 900 Quadratmetern versiegelter Fläche seien für das Land ein weiterer Grund, die mit Kosten in Höhe von 163 000 Euro kalkulierten Umfeldmaßnahmen zu 40 Prozent mit Geldern aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum zu fördern. Eine attraktive Infotafel zur Begrüßung an der Ortseinfahrt, die Gestaltung des Kreisverkehrs als Blickfang und die Verlegung und Umgestaltung des Bushalteverkehrs ohne Haltebucht an der Kälberweid würden zudem die Situation bereichern. Ingenieur Marcus Greiner erläuterte die Voraussetzungen für einen funktionierenden Kreisverkehr.

Im Bereich von Seniorenzentrum und Rathaus lehnten die Räte einen Antrag von Jens Löw (SPD) ab, die Neugestaltung des Umfeldes entlang der Marbacher Straße in westliche und östliche Neugestaltung zu unterteilen. Im Falle einer Unterteilung seien die ELR-Fördermittel nicht mehr gesichert. Zudem sei die Ausschreibung der Tiefbaumaßnahmen für September 2018 vorgesehen. Löw plädierte für Diagonalparkplätze im Bereich des Seniorenzentrums und auf die Entfernung von Bäumen zu verzichten. Nach intensiver Diskussion votierten die Räte mit neun zu vier dafür, die geplante Neugestaltung im Bereich Rathaus, Seniorenzentrum in Höhe von rund 445 000 Euro als Ganzes auszuführen, das Naturdenkmal Esche zu erhalten und als Belag rot-braunen Waldbrunn und Granitstein einzusetzen.

In welcher Form ein Leitsystem in die Pflastersteine integriert werde, sei abhängig von den Gesprächen mit dem Behindertenbeauftragten Bruno Braun. Einig waren sich die Räte bei der Erweiterung des Neubaugebietes Bromenäcker II um 13 Bauplätze für Einfamilienhäuser und einen Bauplatz für ein Doppelhaus.