Diskussion: Architekten gehen auf Fragen aus dem Gremium ein / Gebäude stellt sich lang und schmal dar

Brigachtal. Das Dorfhaus Überauchen gewinnt weiter an Konturen. Im Gemeinderat brachte Hauptamtsleiter Martin Weißhaar den Grundriss mit dem Begriff "eierlegende Wollmilchsau" in Verbindung. Mehrzweck ist das Stichwort für den Neubau, dieser soll quasi einen echten Dorfmittelpunkt entstehen lassen. Lang, recht schmal, eine starke Dachneigung von 55 Grad, eine angegliederte 240 Quadratmeter messende kleine Sporthalle, zwei Mehrzweckräume – das Dorfhaus wächst zunächst im Büro der Unterkirnacher Architekten Christian Kuberczyk und Siyami Akyildiz weiter heran. Das Duo stellte sich nun im Gemeinderat vor und nahm etliche Notizen auf.

Sind maximal 150 Sitzplätze ausreichend? Sollte die Bühne tatsächlich eine Elementbauweise haben? Bleibt der Sportbetrieb gegenüber dem beabsichtigten Catering vorrangig? Kuberczyk und Siyami nickten während ihrer Präsentation immer wieder verständnisvoll in die Reihen der Bürgervertreter, ein bereits wiederholt präsentierter Architektenentwurf kann aber nicht monatsweise über den Haufen geworfen werden.

Zudem gibt die Gemeindeverwaltung den Weg schon etwas vor und präferiert beispielsweise einen vergleichsweise moderat gehaltenen Dachgiebel – dem schlossen sich die Ratsmitglieder nun einstimmig an.

Olaf Faller (Bürgerinitiative Brigachtal) stellte die Diskussion rund um das Überauchener Dorfhaus nicht gänzlich zufrieden: "Wir reden jetzt schon deutlich länger über das Catering als über den Sportbetrieb. Ich darf daran erinnern, dass dem Sport von Beginn an Priorität zukam." Ferdinand Ritzmann (PRO Brigachtal) ist kein Freund von Einzelelementbühnen, deren Auf- und Abbau sei eine Heidenarbeit, jeder Fußboden leide durch so ein Konzept.

Josef Vogt (PRO Brigachtal) befürchtet, dass bei Konzerten und Auftritten lediglich Platz für 80 bis 90 Personen sei, sofern auch Tische verwendet würden. "Das ist schon einigermaßen wenig", wertet der Kommunale. Für Markus Rist (Bürgerinitiative Brigachtal) und Theobald Effinger (CDU) gab es bezüglich der Dach-, respektive Giebelgestaltung kein langes Nachdenken. "Wir bevorzugen die moderatere der heute gezeigten zwei Varianten und schließen uns damit der Verwaltung an", so beide unisono.