Gemeinderat: In erster Sitzung geht es um Bromenäcker / Rauch bei Metallverwerter erneut Thema

Etwas Anspannung war bei den Novizen im Brigachtaler Gemeinderat vernehmbar, von Nervosität konnte nicht die Rede sein.

Brigachtal. Die neu ins Gremium gekommenen Bürgervertreter gaben sich bei der konstituierenden Sitzung aufmerksam und teils schon recht forsch.

Thomas Huber (Unabhängige Bürger), Brita Krebs (Bürgerinitiative Brigachtal) und Jürgen Kaltenbach (CDU) meldeten sich zu Wort, Huber verwies auf die zuletzt beobachtete Rauchentwicklung (wir berichteten) auf dem Gelände des Metallverwerters Scholz. "Weiß die Verwaltung nun etwas? Sollte man über eine Brandschutzschau bei der Firma nachdenken?", fragte er. Bürgermeister Michael Schmitt verwies auf eine wohl vergleichsweise harmlose Batterieverpuffung, das jedenfalls sei die Antwort von Scholz auf Anfrage aus dem Rathaus gewesen. In Sachen Scholz legte Huber nach und rief eine mitunter im Schulunterricht gezeigte thermische Reaktion in Erinnerung: "Stahlwolle etwa lässt sich anstecken und brennt. Ich habe meine Bedenken zum Brandschutz bei Scholz, meiner Meinung nach hätte die Feuerwehr gerufen werden müssen." Joachim Eichkorn (CDU) relativierte eine Brandschutzschau, die Feuerwehr sei wiederholt im Betrieb und mache sich ein Bild: "Es gab auch schon Beanstandungen, Scholz hat die Mängel aber beseitigt."

Brita Krebs thematisierte die Elektro-Mobilität im Zusammenhang mit der weiteren Vorgehensweise im Neubaugebiet Bromenäcker II und hob auf die Versorgungsdichte ab. Schmitt musste passen, gab sich bezüglich eines ausreichenden Leitungsquerschnitts aber zuversichtlich. "Ich denke schon, dass in diesem Fall Energiedienst entsprechend verlegen lässt", so das Gemeindeoberhaupt.

Jürgen Kaltenbach fokussierte ebenfalls auf Bromenäcker II und hinterfragte die dort vorgesehene Familienförderung kritisch. "Vorher nehmen und hernach geben – das ist doch keine Förderung", so Kaltenbach primär gegenüber Hauptamtsleiter Martin Weißhaar.

Bromenäcker II, zum Dritten: Der Gemeinderat beschloss einstimmig einen Quadratmeterpreis von 170 Euro, 166 wäre das Minimum gewesen. Schmitt: "Per Gesetz dürfen Kommunen Bauplätze nicht unter Preis verkaufen, die Aufwendungen müssen gedeckt werden. Unter 166 Euro können wir also nicht gehen, über 170 allerdings schon." Die Bürgervertreter wollten keinen höheren Wert, vorab hatte Josef Vogt (Pro Brigachtal) bemerkt: "Mit den von der Verwaltung vorgeschlagenen 170 Euro kann man leben, mehr allerdings sollten wir nicht verlangen."

Während der sommerlichen Gemeinderatssitzung gaben sich die Räte übrigens teils leger, Thomas Huber und Markus Rist als Fraktionssprecher der Bürgerinitiative nahmen im T-Shirt Platz.