Katharina Sieverding, Marion Ackermann Foto: dpa

Breuninger setzt in Düsseldorf auf Kunst: Die Beuys-Schülerin Sieverding zeigt bis zum 5. Juli die digitale Projektion einer tiefblauen Sonne, die Sieverding aus rund 100 000 NASA-Satellitendaten über die Sonnenaktivität geschaffen hat.

Stuttgart/Düsseldorf - 40 Jahre sind vergangen, seit Tilman Osterwold, von 1973 an Direktor des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart, die Themenausstellung „Schaufenster – Die Kulturgeschichte eines Massenmediums“ präsentierte. Die Stars der Schau waren das US-amerikanische Künstlerpaar Christo & Jeanne-Claude. Im Vierecksaal des Kunstgebäudes soll eine 1972 auf der Weltkunstausstellung Documenta 5 gezeigte, 20 Meter breite Arbeit zu sehen sein – Christo & Jeanne-Claude aber lassen auf eigene Kosten im Vierecksaal eine doppelt so große Installation entstehen.

Zudem agiert Christo auch im Stadtraum – für die damaligen Verkaufsflächen des Möbelhauses Behr im Hindenburgbau gegenüber dem Hauptbahnhof entwirft Christo ein Schaufenster. „Es war eine wunderbare Zusammenarbeit“ erinnert sich Osterwold. Auch das Kaufhaus Breuninger ist in Osterwolds Schau einbezogen – und setzt aktuell erneut auf Gegenwartskunst. Nicht aber in Stuttgart, sondern in Düsseldorf. Die Foto- und Installationskünstlerin Katharina Sieverding hat ein Breuninger-Schaufenster auf der Einkaufsmeile „Kö“ in eine Kunstbühne verwandelt.

Die in Düsseldorf lebenden Beuys-Schülerin Sieverding zeigt bis zum 5. Juli die digitale Projektion einer tiefblauen Sonne, die Sieverding aus rund 100 000 NASA-Satellitendaten über die Sonnenaktivität geschaffen hat. Erstmals gezeigt worden war die Installation vergangenes Jahr im Museum Schloss Moyland.

Möglich wird die Breuninger-Aktion durch eine Kooperation mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Direktorin Marion Ackermann, als Chefin zuvor des Kunstmuseums Stuttgart schon mit der New Yorker Installationskünstlerin Josephine Meckseper im Stadtraum aktiv, will den Schaufenster-Ball in Düsseldorf weiter spielen – mit Luka Fineisen und der in Stuttgart gerade mit dem Staatspreis Bildende Kunst ausgezeichnete Katharina Grosse.