Eine der Stationen zeigt das Thema "Hoffnung ... weil der Retter jeden persönlich (be-)sucht." Foto: Menzler

Während Corona werden die meisten weihnachtlichen Aktionen abgesagt – egal ob Weihnachtsmärkte, Feiern oder die Kontaktbeschränkungen. Viel bleibt da nicht, um in die festliche Stimmung zu kommen. Der Breitenberger Adventsweg bietet eine Möglichkeit dazu.

Neuweiler-Breitenberg - Es ist schon dunkel, etwa 18 Uhr, und sie steigt aus dem Auto. Hinaus in die weiße Winterwelt. "Durch die tolle Beleuchtung des Orts funkeln die Schneeflocken", während sie ihren Weg zum Boden finden. Trotz der "fürchterlichen Kälte" macht sich eine Besucherin auf den Weg zu einer ihrer liebsten weihnachtlichen Traditionen: dem Dörflichen Adventsweg in Breitenberg.

Schon seit 21 Jahren leuchten den ganzen Advent über mehrere Fenster im Ort. Jedes individuell gestaltet. Und jedes erzählt seine eigene kleine Geschichte. Circa einen Kilometer lang laden 13 Stationen zum Verweilen ein. Zu jedem Fenster ist der passende Bibelvers der gestalteten Geschichte dabei.

Mit viel Mühe und Liebe

Besucher können die Fenster, die mit "so viel Aufwand, Mühe und Liebe" gestaltet wurden, bestaunen. Sei das das erste Fenster in diesem Jahr – die Geschichte von Noah und dem Regenbogen oder eine kleine Schafherde, die sich um ihren Hirten versammelt. In jedem Fenster gibt es etwas anderes zu entdecken.

Bis zum 6. Januar noch zu bestaunen

Mit biblischen Erzählfiguren – als Egli-Figuren bekannt – bereiten die Breitenberger sich in jedem Jahr auf den ersten Advent vor. Bis zum 6. Januar leuchten die Fenster dann abends ab 16 Uhr. Und für die Frühaufsteher können die Fenster auch von 6 bis 9 Uhr morgens bestaunt werden. "Eigentlich sind die Morgenzeiten für Schulklassen gedacht", erzählt Silke Fenchel, Mitarbeiterin des Adventswegs. In den vergangenen Jahren – außer 2020 und diesem Jahr – bot die evangelische Kirchengemeinde Breitenberg auch Führungen an. Doch diese mussten coronabedingt abgesagt werden.

Hoffnung in die kalte Jahreszeit bringen

Adventsweg will Hoffnung verbreiten

Seit letztem Jahr ist eben alles anders. Die meisten vorweihnachtlichen Aktionen sind abgesagt. Nicht nur die Weihnachtsmärkte fehlen, sondern auch das Zusammenkommen mit geliebten Menschen. Der Adventsweg bietet hierfür die Möglichkeit.

Er kann selbstständig begangen werden. Nur das an den Weg anschließende Zusammenkommen in der Breitenberger Kirche musste coronabedingt abgesagt werden. Normalerweise gibt es dort Punsch, Plätzchen und die Möglichkeit, sich in der Kirche aufzuwärmen. "Das muss leider wieder ausfallen", meint Fenchel.

Aber trotz aller Absagen und Ausfälle will der Breitenberger Adventsweg den Leuten einen Funken Hoffnung in der kalte Jahreszeit bringen. Unter freiem Himmel – zwar in der Kälte – können Besucher sich einladen lassen, weihnachtliche Stimmung in Breitenberg zu erleben.

Und das passend zu der aktuellen Situation: mit dem Thema Hoffnung. "Wie Gott Menschen quer durch die Bibel in verschiedenen Situationen immer wieder neu Hoffnung schenkt und durch Weihnachten in ganz neue Dimensionen führt", können die Besucher in diesem Jahr erleben. Und beim Betrachten kommt so mancher auch ins Denken. Ein abschließender Tipp der Besucherin: "Am besten ganz warm anziehen und sich die Zeit zum Nachdenken und Bestaunen nehmen."