In Stuttgart-Heumaden sind 68 Asylbewerber obdachlos geworden, als in ihrem Wohnheim ein Feuer ausbrach. Foto: www.7aktuell.de/Gerlach

68 Bewohner verlieren bei dem Feuer in Stuttgart-Heumaden alles. Viele Bürger wollen helfen.

Stuttgart - Nach dem Brand in einem Asylheim in Stuttgart-Heumaden am Samstag will die Stadt schnelle Hilfe leisten. "Die Situation vor Ort ist angespannt. Die Betroffenen stehen zum Teil unter Schock. Wir wollen den Menschen unverzüglich helfen", sagte die Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) am Montag. Noch am Wochenende hatte das Sozialamt Geld für die nötigsten Besorgungen ausgezahlt, die Zahlungen für September werden vorgezogen.

57 der 68 Bewohner, die durch das Feuer obdachlos geworden sind, seien in vier anderen Flüchtlingsunterkünften untergekommen, elf lebten momentan bei Freunden.

Die Bewohner haben durch das Feuer ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Viele würden gerne schauen, ob die Flammen nicht doch das ein oder andere verschont haben. Doch momentan ist das zu gefährlich: "Zuerst muss geklärt werden, ob die Statik trägt und ob möglicherweise andere Gefährdungen beim Betreten des Gebäudes bestehen", so Fezer weiter. Das Gebäude in der Kirchheimer Straße, so viel ist schon einmal klar, muss abgerissen werden. Auf dem Gelände sollen dann möglichst schnell Ersatzunterkünfte aufgestellt werden - vermutlich in Fertigbauweise.

Viele Stuttgarter wollen helfen

Viele Stuttgarter haben bei der Stadt ihre Hilfe angeboten, sagte Pressereferent Sven Matis. Das Rathaus verweist an die Arbeitsgemeinschaft Dritte Welt e.V., die die Asylsuchenden in Heumaden betreut. Geschäftsführerin Karin Dressel freut sich über die Spendenbereitschaft: "Die Bewohner sind wirklich traumatisiert. Wenn sie sehen, dass die Leute Anteil nehmen, ist das ein echter Trost." Vor allem Geldspenden sind erwünscht.

Wer spenden möchte, kann das hier tun:

Arbeitsgemeinschaft Dritte Welt e.V.
Kontonummer 2 043 333
Landesbank Baden-Württemberg (Bankleitzahl 600 501 01)
Verwendungszweck: "Kirchheimer Straße"

Unterdessen gibt es auch gute Nachrichten: Alle Leichtverletzten haben das Krankenhaus inzwischen verlassen können. Einzig ein schwer verletzter Bewohner müsse weiter in der Klinik bleiben, sagte ein Polizeisprecher.