Die bisherige Betreiberin des Bäckerei-Marktstandes auf dem Donaueschinger Wochenmarkt, Petra Höhn, ist glücklich, in den beiden Bäckermeistern Herbert Schorp (rechts) und Sohn Robert Schorp Nachfolger gefunden zu haben.Fotos: Minzer Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Bäckerei Schorp neu auf dem Wochenmarkt / Dögginger sorgen für frische Brötchen

Groß war die Freude in der Dögginger Bevölkerung, als Bäckermeister Robert Schorp Anfang dieses Jahres die Fortsetzung der elterlichen Bäckereitradition verkündete.

Bräunlingen-Döggingen. Und schneller als gedacht setzt Robert Schorp erste Zeichen für neue Betätigungsfelder. Nach Ostern nämlich wird er gemeinsam mit seinem Vater Herbert als neuer Marktbeschicker auf dem Donaueschinger Wochenmarkt die Kundschaft mit Backwaren "made in Döggingen" versorgen. Ganz neu ist diese Materie für die Bäckerei Schorp allerdings nicht, denn seit vielen Jahren beliefert sie schon den Marktstand von Petra Höhn mit Brot.

Diese Geschäftsverbindung war auch der ausschlaggebende Impuls für die Übernahme und Weiterführung des Standes von Petra Höhn, die nach 23 Jahren ihr Engagement ab nächsten Donnerstag – der Wochenmarkt findet aufgrund von Karfreitag einen Tag früher statt – reduzieren wird. Die vielen treuen Kunden brauchen ihr aber nicht allzu sehr nachtrauern, denn sie werden sie nach wie vor an gewohnter Stelle antreffen. Sie wird nämlich als Marktfrau die Betreuung des Standes auch unter der Regie der Familien Schorp weiter wahrnehmen.

"Es war eine schöne Zeit, für die ich mich bei meiner treuen Kundschaft bedanken möchte, doch nun ist es angebracht, sich etwas aus der Gesamtverantwortung zurück zu ziehen", so Petra Höhn. Der frühe Arbeitsbeginn an Markttagen ließe sich nicht weiter mit dem angeschlagenen Gesundheitszustand vereinbaren, so Petra Höhn. Ab Mitternacht ging es bisher mit dem Backen von Kuchen los, ab 3 Uhr steht ihr ihr Mann bei der Bestückung des Verkaufswagens zur Seite, um dann pünktlich um fünf Uhr startklar zu sein.

"Dieser Schritt fällt mir nicht leicht, doch bin ich froh, durch diese Lösung weiter mit meinen Kunden in Kontakt bleiben zu können", freut sich Petra Höhn auf die neue Ära und den dann späteren Arbeitsbeginn um 5 Uhr. Sicherlich wird auch unter neuer Regie für die Kundschaft wie gewohnt Gelegenheit bleiben, ein Schwätzchen am Stand zu halten.

Die etwas erweiterte Arbeitszeit dürfte Vater und Sohn Schorp nicht vor allzu große Probleme stellen, beginnt das Tagwerk dieses Berufsstandes ohnehin meistens zur besten Schlafenszeit.

Derzeit kann Robert Schorp die Sache noch etwas entspannt angehen, bleibt ihm doch während der aktuellen Elternzeit zur Betreuung seiner drei Kinder auch etwas Freiraum zum schrittweisen Einstieg in die elterliche Bäckerei.

Robert Schorp wird das bisherige Sortiment am Marktstand weitgehend übernehmen, plant aber darüber hinaus auch einige Ergänzungen vor allem im Kuchen- und Tortenbereich.

Mit ins Marktprogramm aufnehmen will er auch die eine oder andere Kreation aus seinen Auftritten in der Sendung "Kaffee oder Tee", wo er nach wie vor das ganze Jahr über als Backexperte engagiert ist.

Auch in der heimischen Bäckerei in Döggingen soll sein Einstieg in den Betrieb sichtbar werden, wenn die Bäckerei ab Ostern jeweils freitags mit einem erweiterten Kuchen- und Tortenangebot aufwartet.

Die Tradition der Bäckerei Schorp reicht zurück bis ins Jahr 1924, als Wilhelm Schorp im Elternhaus eine Bäckerei einrichtete. Mit Robert Schorp steigt nun im Verlauf dieses Jahres die vierte Generation in den Betrieb ein. Als Bäcker- und Konditormeister gab er sein Wissen in den zurückliegenden Jahren an der Akademie des Bäckerhandwerks in Weinheim weiter, ehe er zu seinem derzeitigen Arbeitgeber als Schul- und Schaubäcker in einer Großbäckerei wechselte. Zusätzlich vertiefte er sein Wissen um die Kunst des Brotbackens im vergangenen Jahr mit der Qualifikation zum Brotsommelier.