Albert Henkel aus Unterbränd feiert am Donnerstag seinen 90. Geburtstag. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Albert Henkel wird am Donnerstag 90 Jahre alt / Bis ins hohe Alter am Steuer von Bussen

Bräunlingen-Unterbränd. Seinen 90. Geburtstag feiert am Donnerstag Albert Henkel, Seniorchef des gleichnamigen Autohauses. Henkel wurde am 23. Mai 1929 als Sohn von Arnold und Rosa Henkel in Unterbränd geboren und wuchs dort mit drei Geschwistern und drei Halbgeschwistern auf. Direkt nach der Schule arbeitete er ab 1943 zunächst als Holzhauer in Friedenweiler. Nach dem Krieg absolvierte Albert Henkel eine Lehre als Automechaniker bei der Ford-Vertretung Otto Heizmann in Donaueschingen. Gut in Erinnerung sind ihm die monatlichen Fahrten nach Köln mit einem Holzvergaser-Lkw, um Ersatzteile zu holen. Während der Fahrt musste er aufs Dach steigen und Holz nachlegen. Nach erfolgreichem Abschluss betreute er für einige Zeit den Fuhrpark der französischen Garnison in Donaueschingen.

Am 26. November 1953 heiratete Albert Henkel seine Frau Berta. Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor. Früh entdeckte er sein unternehmerisches Talent. Zunächst mit zwei Lastwagen, die er zusammen mit seinem Schwager auf Flugplatzbauten im Saargebiet und der Eifel einsetzte, danach mit zwei Arbeiterbussen, die täglich von Blumberg nach Winterthur fuhren. Nebenher reparierte er in einer kleinen Werkstatt in Blumberg Unfallwagen.

1959 kehrten die Henkels nach Unterbränd zurück, wo sie ein Wohnhaus mit Werkstatt bauten und das Autohaus gründeten, das ab 1963 Goggomobile verkaufte und 1967 BMW-Vertragshändler wurde. Nebenher besuchte Albert Henkel die Meisterschule, die er am 10. Februar 1964 erfolgreich abschloss. 1970 wurden wieder Busse angeschafft, die für Linienverkehr und als Reisebusse eingesetzt wurden. Bis ins hohe Alter setzte sich der Chef selbst ans Steuer. Noch mit 80 Jahren verlängerte Albert Henkel seinen Busführerschein. 1974 wurde in Löffingen eine Autoverwertung eröffnet. 1988 übergab Albert Henkel das Geschäft offiziell seinen Kindern. Doch der rüstige Seniorchef war immer präsent und sprang mit vollem Tatendrang immer da ein, wo Not am Mann war. Das änderte sich durch einen Brand im Autohaus am 21. März 2015, bei dem er lebensgefährlich verletzt wurde. Dank eines eisernen Willens und der Pflege seiner Frau hat er sich Stück für Stück ins Leben zurück gekämpft. Mittlerweile hat Albert Henkel 17 Enkel und 18 Urenkel.