Foto: Jakober Foto: Schwarzwälder Bote

Wenn es um die Strecke des Schwarzwaldmarathons geht, dann kennt Gerold

Wenn es um die Strecke des Schwarzwaldmarathons geht, dann kennt Gerold Paar nicht nur jede Abzweigung, sondern auch jeden Baum und sogar jeden Stein.

Samstag, 13. Oktober

12 Uhr bis 18 Uhr: Startunterlagen-Ausgabe und Nachmeldungen

12 Uhr bis 18 Uhr: Marathonsportmesse in der Stadthalle

14 Uhr: Start 1,05-Kilometer-Schüler-/ Jugendlauf I

14.20 Uhr: Start 1,75-Kilometer-Schüler-/ Jugendlauf II

15 Uhr: Start Zehn-Kilometer-Lauf (Einzel-/ Firmen-/ Vereinslauf)

15.05 Uhr: Start zum Zehn Kilometer- Nordic Walking/ Walking (Die Zehn-Kilometer-Strecke hat Geländeabschnitte)

15 Uhr bis 18 Uhr: Maultaschenparty in der Stadthalle

15.30 Uhr: Siegerehrung Schülercup/Jugendlauf I und II

17 Uhr: Siegerehrungen aller Zehn-Kilometer-Läufe

17.05 Uhr: Zielschluss (Sollzeit zwei Stunden)

18.30 Uhr: Gottesdienst (Kirche)

Sonntag, 14. Oktober

7 Uhr bis 9.30 Uhr: Startunterlagen/Nachmeldungen

9.30 Uhr: Start Marathon/Staffelmarathon

10 Uhr: Start Halbmarathon

10.10 Uhr: Gottesdienst in der Stadtkirche

ca. 11.10 Uhr: Siegereinlauf Halbmarathon

g

Gegen 12 Uhr: Siegereinlauf Marathon

Gegen 14 Uhr: Siegerehrung Halbmarathon in der Stadthalle

Gegen 14.30 Uhr: Start Bambinilauf an der Stadthalle

Gegen 14.45 Uhr Siegerehrung Marathon, Stadthalle

15.30 Uhr Zielschluss (Sollzeit sechs Stunden)

Bräunlingen (jak). Denn während die Sportler am zweiten Oktoberwochenende die unterschiedlichen Strecken nur einmal absolvieren – je nachdem, in welcher Disziplin sie an den Start gehen – , ist er schon Wochen vorher unterwegs, und zwar, je näher der Marathon kommt, mit zunehmender Häufigkeit. Denn ohne Gerold Paar würde wohl der eine oder andere Läufer gar nicht erst am Ziel ankommen – vor allem nicht, wenn er zum ersten Mal in der Zähringerstadt an den Start geht. Denn Paar, der den Schwarzwaldmarathon selbst schon acht Mal absolviert hat, ist Streckenchef und sorgt dafür, dass alle ihren Weg finden.

"Ich bin unter dem Jahr öfters auf der Strecke unterwegs und kontrolliere, ob die Ausschilderung noch vorhanden ist", erklärt der Streckenkenner. Schließlich komme es immer mal wieder vor, dass die grünen Schilder, die eigentlich dauerhaft an den Bäumen befestigt sind, verschwinden. Fehlt eines, sorgt Paar gleich für Ersatz.

Doch als Streckenchef ist man nicht nur für die Ausschilderung verantwortlich, sondern hat auch eine Menge Bürokratie auf dem Schreibtisch. Zwar bleibt die Maratonstrecke, bis auf ein paar kleine Änderungen, wenn einmal wieder eine Baustelle den Weg blockiert, immer dieselbe. Trotzdem braucht es einiges an Absprache: Landratsamt, Polizei, Forst und auch noch das Fürstenhaus, durch dessen Wald die Strecke ebenso verläuft. Schließlich muss alles abgesprochen und natürlich auch genehmigt werden.

Löcher werden geflickt

Zeitnah vor dem Marathon wird die Trasse präpariert. Was genau bedeutet das bei einem Naturmarathon, dessen Strecke 80 Prozent Waldwege enthält? "Wir entfernen große Steine und beseitigen Ausschwemmungen – natürlich arbeiten wir hier eng mit dem örtlichen Bauhof zusammen", erklärt Paar. Teilweise wird der Weg auch abgerecht und neu gesandet. Schließlich soll kein Läufer durch ein Loch zu Fall kommen und sich auch noch verletzen, bloß weil der Weg schadhafte Stellen hat. Doch nicht nur die Waldwege werden für den Marathon vorbereitet. Auch die 20 Prozent Asphaltstrecke werden kontrolliert, und gegebenenfalls werden Löcher geflickt.

"Ein bis zwei Wochen vor dem Lauf bin ich dann mit meinen Söhnen unterwegs, und wir säubern die Strecke, indem wir Äste, Tannenzapfen und auch Pferdeäpfel einsammeln", erklärt Paar. Äste, die in den Weg ragen, werden zurückgeschnitten, Schilder, die den Weg zeigen sollen, aber zugewachsen sind, werden freigeschnitten.

Doch danach kann Gerold Paar noch immer nicht die letzten Punkte von seiner To-do-Liste streichen. Am Rennwochenende selbst beginnt der Tag für ihn früh. Bereits um 6.30 Uhr ist er unterwegs. Jeden Kilometer wird ein Schild aufgestellt. 42 Stück für den Marathon, 21 Stück für den Halbmarathon. Sägemehl und Absperrband kommen zum Einsatz – in der Innenstadt sowieso und in der Natur dann an jedem Weg, der auf die Marathonstrecke trifft.

Während der Rennen erhält Gerold Paar dann Unterstützung von den Streckenposten: 25 davon positionieren sich im Wald und weitere 15 sind innerstädtisch anzutreffen. Und für den Staffelmarathon müssen auch noch die Wechselstellen betreut werden, denn bei Kilometer zwölf, 18 und 25,6 steht der Wechsel der Läufer an.

Und dort muss auch der Parkdienst die an- und abfahrenden Fahrzeuge koordinieren, denn schließlich wollen die Läufer ihren pünktlichen Wechsel nicht verpassen, weil sie keinen Parkplatz finden oder eingeparkt wurden.

Er ist der Erste auf der Strecke und gleichzeitig auch der letzte. Denn im Schlussfahrzeug ist Gerold Paar dann als Besenwagen unterwegs und sammelt alles wieder ein. Zwei Helfer bauen die Kilometer-Schilder wieder ab, und dann steht auch noch die Waldputzete an.

"Wir sammeln nach dem Marathonwochenende allen Müll wieder ein", sagt Paar. Dabei werde kein Unterschied gemacht, ob der Müll nun von Läufern ist oder nicht. "Wir sammeln einfach alles ein, wir sind ja eh schon unterwegs."