Der Schulhausbrand 1971 zerstört den oberen Teil des 1912 erbauten Schulgebäudes. Der Wiederaufbau dauerte länger. Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtgeschichte: 1971 stoben lodernde Flammen aus dem Gebäude / Närrische Bräunlinger Energie stärker als das Feuer

Wie schnell die Vorfreude auf den närrischen Zunftball am Abend in der Festhalle in großes Entsetzen durch den Schulhausbrand umschlagen kann, das konnten die Bräunlinger am 13. Februar 1971 erleben.

Bräunlingen. Damals vernichteten lodernde Flammen den oberen Teil des 1912 erbauten Schulhauses. Schnell sprach sich rum, dass aus dem einen Flügel des Schulhauses Flammen schlugen und Funken in die Höhe stoben. Rauchwolken über der Kernstadt waren weithin sichtbar und zeigten, dass es im Bereich der Stadthalle brennt. Während die Sirene die Feuerwehr alarmierte, loderten bereits die Flammen aus den Fenstern der Kleiderkammer. Schnell wurde bekannt, dass der alte Dachstuhl des alten Schulhauses brannte und die Kleiderkammer der Narrenzunft, sowie die darunter liegenden Schulräume zerstörte.

Innerhalb weniger Minuten wurde ein Großteil des Kostümbestandes der Narrenzunft ein Raub der Flammen. "Es ist viel vom Inventar der Kleiderkammer verbrannt. Günstig war, dass aufgrund der närrischen Tage viele der Kostüme ausgeliehen waren", erklärt Stadtarchivar Joachim Schweizer.

Vom wertvollen Besitz der Narrenzunft verbrannten zirka 500 Kostüme, etliche Kanonen, viele Handwaffen (darunter einige Originale) sowie originelle Moritatentafeln. Der Museumsraum blieb größtenteils verschont, doch immer wieder krachten brennende Balken vom Geschoss darüber auf die Decke.

Doch die närrische Bräunlinger Energie war 1971 stärker als das Feuer, denn der Zunftball hat dann mit einer Stunde Verspätung doch stattgefunden.

Die Brandursache war unklar und die anfangs vermutete Brandstiftung wurde von der Polizei später ausgeschlossen.

Schon einige Tage danach gingen die Verantwortlichen der Narrenzunft an die genaue Sichtung des Schadens, der sehr groß war. Soweit noch brauchbar oder zumindest als Vorlage für neue Kostüme interessant, wurden die Reste nach ihrer Säuberung in den Räumen der Firma Straub gelagert.

Der Wiederaufbau war eine langwierige Baustelle, es musste geprüft werden, inwieweit die Statik noch trägt.

Die noch brauchbaren Kostüme kamen in das ehemalige Fabrikgebäude der Firma Schmid in der Zunftgasse, später ins neue Zunfthaus.