Zydeco Annie und die Swamp Cats verwandeln die Stadthalle in eine amerikanische Südstaaten-Kneipe: Frederic Berger (von links), Dennis Vendell, Zydeco Annie und Jan Hirte. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Zydeco Annie und die Swamp Cats bringen Musik der amerikanischen Südstaaten nach Bräunlingen

Bräunlingen. Leider etwas unterbewertet war der Auftritt von "Zydeco Annie and The Swamp Cats" in Bräunlingen. Denn mit etwas mehr als 80 Zuhörern war der kleine Saal der Stadthalle noch lange nicht ausverkauft. Doch die, die da waren, kamen voll auf ihre Kosten. Und wer noch nicht mit guter Laune gekommen war, der hatte sie nach dem Konzert sicher.

Denn bereits vom ersten Ton des Eröffnungssongs "Sweet Joline" an hatten die Musiker das Publikum im Griff. Im Zentrum die sympathische Frontfrau Anja Baldauf alias "Zydeco Annie", "la fille" oder das "kleine Mädchen am Akkordeon" aus Bayern, energiegeladen rockt sie über die Bühne.

Mal mit Akkordeon, mal mit Melodica, mal mit Cajun-Akkordeon, meist als führende Instrumente mit fröhlichen Melodien, oder als Motor der Band am Klavier. Und nebenbei unterhält sie das Publikum mit Anekdoten zu den gespielten Songs.

Zusammen mit Sänger Frederic Berger wurde vor 13 Jahren die Idee geboren, Zydeco-Musik zu spielen. Das ist eine schnelle, tanzbare Musikform aus dem Süden des US-Bundesstaates Louisiana mit Akkordeon und Waschbrett, entstanden in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit englischen und französischen Texten. Die bringt Frederic Berger in unnachahmlicher Art rüber.

Mit seiner dreieinhalb Oktaven umfassenden Stimme wechselt er ständig zwischen den beiden Sprachen, den Tonlagen und reiht tiefe an hohe Töne. Richtig Spaß mache es ihm, seit er seine eigenen Texte singe, sagt er. Denn die Band hat die Musik zwischen Zydeco, Cajun-Musik, Blues, Ragtime längst weiterentwickelt und schreibt das Repertoire seit 2016 selbst. Annie schickt ihm die Melodien, Frederic textet. So wie "Voodoo Master", einer der Höhepunkte des ersten Teils.

Die Rhythmusgruppe bilden Dennis Vendell am Kontrabass und Stefan Baldauf am Schlagzeug. Extra aus Berlin kam als Gast Bluesgitarrist Jan Hirte, der ein ums andere Mal mit seinen Soli begeisterte. "Alles ist so fröhlich und beschwingt, als wäre man auf einer Straße in Frankreich", so ein begeisterter Zuhörer.