Migration: Helferkreis ist auf der Suche nach jungen Mitgliedern

Der Flüchtlingshelferkreis leistet wertvolle Arbeit bei der Unterstützung der Asylsuchenden. Ein Sachstandsbericht aus der Zähringerstadt.

Bräunlingen (guy). Derzeit sind in der Stadt 14 Flüchtlinge untergebracht, davon zwei in Unterbränd und zwölf im alten Schloss in Bräunlingen. "Der größte Teil der Leute kommt aus Gambia, vier aus Pakistan", erklärte Petra Molitor vom Flüchtlingshelferkreis, die im Stadtrat die aktuelle Situation und die Arbeit der Helfer erläuterte.

Molitor: Ohne Möglichkeit zu arbeiten, entsteht Langeweile

"Fast alle haben eine Arbeit, drei befinden sich allerdings in sogenannter Duldung und dürfen daher nicht arbeiten. Das ist das größte Problem. Ohne Arbeit entsteht Langeweile. Zudem kommen die Leute aus armen Ländern, das Geld schicken sie ihrer Familie", sagt Molitor.

Mehrere Unternehmen schließen sich zur Lösung zusammen

Mehrere Unternehmen haben sich daher zusammengeschlossen und wollen erreichen, dass die Flüchtlinge weiterarbeiten dürfen, solange die Abschiebung nicht unmittelbar bevorsteht. "Jetzt kann man nur noch politisch helfen", sagte Regina Hofacker vom Helferkreis. "Wird die Arbeitsgenehmigung entzogen, nur weil die Person aus einem Land stammt, in dem kein Krieg stattfindet, dann ist das ein untragbarer Zustand, muss sie dann untätig Zuhause herumsitzen."

Stadt bildet einen Puffer für die Vermieter

Es sei für die Helfer schwierig klarzustellen, warum nicht mehr gearbeitet werden dürfe. Die Duldung sei auch in Bezug auf die Wohnungen ein Problem, die müssen immerhin finanziert werden. "Das schreckt viele Vermieter ab", so Molitor. Es sei jedoch schon angedacht worden, dass die Stadt als Mieter auftrete und so eine Art Puffer für die Situation bilde. Bürgermeister Micha Bächle sprach sich dafür aus, dort zu helfen, wo es möglich sei. Die Duldungsdiskussion finde auf einer anderen Ebene statt,

Davon abgesehen funktioniere die Hilfe in Bräunlingen sehr gut. "Die Flüchtlinge sprechen alle relativ gut deutsch. Bei deutscher Schrift und Grammatik haben sie noch etwas Probleme. Verständnis-Schwierigkeiten gibt es keine", erklärte Petra Molitor. Es fehle jedoch noch an jungen Bräunlingern, die sich einbringen: "Zu uns sagen sie Mama und Papa", so Molitor weiter.

Wohnsituation im Schloss ist derzeit entspannt

Die Wohnsituation im Schloss sei derzeit entspannt. Die Erwachsenen seien zwar enger zusammen, kennen sich jetzt jedoch besser.