Reinhold Ulmschneider stellt derzeit im Kelnhofmuseum in Bräunlingen aus. Foto: Museum Foto: Schwarzwälder-Bote

Kelnhofmuseum: Künstler Reinhold Ulmschneider stellt aus

Bräunlingen. Ungewöhnliche, vielschichtige, faszinierend-geheimnisvolle Kunstobjekte und Skizzen des Rottweiler Künstlers Reinhold Ulmschneider werden derzeit im Bräunlinger Kelnhof-Museum präsentiert.

Die Ausstellung ist bis 17. Dezember jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr zu sehen und ein letztes Mal am Sonntag, 7. Januar 2018.

Ulmschneider, von Kindheit an geprägt durch die Baudenkmale seiner Heimatstadt, analysiert Architekturen, die sein Interesse wecken und skizziert die Bauwerke. So werden aus seinen Eindrücken Zeichnungen, aus den Zeichnungen Ideen, aus den Ideen Welten, oder wie er sich ausdrückt: Bühnen. Wenn man sich auf diese einlässt, erlebt man Atemberaubendes.

Der Künstler sieht sich in der Nähe von Dadaismus und Surrealismus, nennt insbesondere Kurt Schwitters und Max Ernst, und verbaut seine Träume und Alpträume, Hoffnungen und Ängste. Seine Schöpfungen aus Wellpappe, Naturmaterialien und außer von ihm kaum beachteten Fundstücken, besitzen Brisanz. Er setzt tagespolitische Themen um, ergänzt sie durch literarische und mythologische Anspielungen und einer Prise Ironie. Hinter seinen vordergründig ästhetischen Bildwerken mit realistischen Fassaden sind Fallen installiert, in die der Betrachter tappt.

Reinhold Ulmschneiders Bildsprache ist unübersehbar die Welt der Architektur, die eine fast untrennbare Symbiose mit der Natur eingeht. Sein Hauptmaterial ist banaler Verpackungskarton, der eine virtuose Verwandlung und Veredelung erfährt und sich mit ausgemusterten Naturmaterialien wie Rinde, Wurzeln, Sand und Pflanzenfossilien harmonisch und kontrastreich zugleich paart. So entstehen Miniaturen, die zu Bühnen und Kulissen werden für Erlebnisräume bei Künstler und Betrachter, die blitzartig aus der Alltagswahrnehmung entführen können.