Das Großprojekt des Baus der zweiten Brücke über das Gauchachtal hinterlässt nun seit etlichen Jahren an Vorgesprächen und Planungen erste, deutlich sichtbare Spuren.

Bräunlingen-Döggingen - Wer nun den Weg über die Brücke wählt und in den Wald nahe des Gebäudes blickt, der sieht inmitten des Forstes eine weite Fläche, die sich weitestgehend baumlos präsentiert.

Dieses 1,4 Hektar große Waldstück ist als Ausgleichsfläche für die artenschutzrechtlichen Maßnahmen für den Brückenbau geplant. Hier soll Magerrasen, Lichtwald und Übergangsfläche entstehen, die etlichen Tieren rund um den Brückenbereich als neues Habitat dienen sollen.

In den vergangenen Wochen waren Forstmitarbeiter mit der Rodung der Fläche beschäftigt, dafür musste am 9. und 10. Februar auch die Freiburger Straße zwischen Unadingen und Döggingen zeitweise gesperrt werden. Jetzt sind die Arbeiten beendet, ein erster Schritt ist getan: "Mit der Holzernte sind wir jetzt soweit durch", erklärt Revierleiter Tom Ekert, für die Stadt zuständig für die Gemarkung Döggingen. Die Arbeitsschritte erfolgen dabei stets in Absprache mit dem Regierungspräsidium Freiburg, das sich für das große Brückenprojekt und die damit verbundenen Maßnahmen verantwortlich zeichnet.

Als nächstes soll vor Ort die Einrichtung der Baustraße angegangen werden. Für die Konstruktion der Brücke wird ein überdimensionaler Baukran notwendig, der von der Talsohle aus arbeiten wird. Damit er sich im Gelände bewegen kann, wird eigens dafür eine rund 26 Meter breite Straße im Gebiet gebaut. 3,5 Meter Boden müssen abgetragen werden, 20 000 Kubikmeter dienen als Unterbau. Sie soll im Anschluss an die Arbeiten auch bestehen bleiben. Wann genau es hier weitergeht, das stehe indes noch nicht fest: "Wir sind regelmäßig in Besprechungen mit dem Regierungspräsidium. Die Baustraße richtet sich jetzt nach den Ausschreibungen der Arbeiten", erklärt Ekert.

Etwa 600 Festmeter Holz wurden von den Forstmitarbeitern am Gelände nahe der Brücke geerntet. Das Holz gehört der Stadt, der durch den Verlauf erzielte Gewinn fällt demnach auch der Gemeinde zu. Das Material werde jetzt auch über die Stadt vermarktet und veräußert: "Das wird entsprechend unserer Lieferverträge aufgearbeitet und geht dann raus", sagt Ekert. Diese Menge an Holz sei ein ordentlicher Eingriff, der entsprechend auch optisch seinen Eindruck hinterlasse: "Es ist eine größere Fläche, die mit der Brücke im Hintergrund natürlich noch größer wirkt", erklärt der Förster. Die Arbeiten seien erst beendet, alles noch frisch. Das werde sich ändern, wenn der Artenschutz sich einstelle: "Dort werden jetzt auch wieder Sträucher wachsen. Da hier ein Magerrasen entstehen soll, sind noch einige Pflegemaßnahmen notwendig, die in Absprache mit dem Regierungspräsidium erfolgen." Die gebe es immer wieder. Auch, um zu klären, ob noch weitere Eingriffe notwendig seien. Die in Magerrasen umgewandelte Fläche wird, um die Maßnahme wirksam zu halten, auch nach dem Bau der großen Brücke unterhalten werden müssen.

Im Bereich der Brücke gibt es viele verschiedene Arten. Dazu zählen etwa: die streng geschützten Reptilien Zauneidechse und Schlingnatter. Außerdem steht die Haselmaus im Fokus. Darüber hinaus werden geschützte Vogelarten, wie Neuntöter, Fitis, Weidenmeise, Grauschnäpper, die Fledermausart Großes Mausohr, sowie naturschutzfachlich sehr wertvolle und gefährdete Schmetterlingsarten profitieren, heißt es aus dem Regierungspräsidium.