Prozession anlässlich des Skapulierfestes: Clemens Fahl gefolgt von der Trachtengruppe und den Ministranten. Fotos: Rademacher Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Katholiken feiern ihr Skapulierfest / Geistlicher dirigiert die Stadtkapelle beim Badnerlied

Mit Häppchen und sommerlichen Getränken vor der Stadtkirche begannen am Samstagabend die Feierlichkeiten der Seelsorgeeinheit Auf der Baar "Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel" zum traditionellen Skapulierfest.

Bräunlingen. Den Festgottesdienst am Sonntag zelebrierte Pfarrer Manuel Grimm erstmals mit dem Padre Jorgiano, der Bräunlingen künftig als Seelsorger betreuen wird.

Das Skapulierfest feiern alle Gemeinden "Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel" als Patrozinium. Den Ursprung erklärte Padre Jorgiano in seiner Predigt, die sehr erfrischend war, wie viele meinten. Das Fest gibt es seit dem 18. Jahrhundert. Es geht auf eine Verheißung der Mutter Gottes an Simon Stock zurück. Stock war ein Karmeliter aus England im 13. Jahrhundert. Zu dieser Zeit gab es viele Verfolgungen. Er hat zur Mutter Gottes gebetet: "Lass uns nicht allein, lass uns nicht im Stich!". Die Mutter Gottes ist ihm erschienen und hat ihm das Skapulier (ein Schulterkleid) gegeben. Es hieß, wer dieses Skapulier trägt, wird vor einem schnellen Tod bewahrt. Die Mutter Gottes verspricht demjenigen seinen Schutz. Nach dem Stehempfang wurde in der Stadtkirche der Film "Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes" gezeigt. Er zeigt etwas vom Leben und der Theologie des Papstes. Was denkt der Papst über Glaube, Umwelt, Welt, Krieg und andere Themen. Die Veranstaltung war mit etwa 120 Leuten gut besucht. Die Leute hätten den Film sehr interessant gefunden und er sei eine gute Einstimmung auf das Fest gewesen, so Lothar Rosenstiel. Gerhard Bombeiter berichtet, der Film sei begeistert aufgenommen worden. Er sei hochaktuell, aber auch sehr bedrückend, beispielsweise die Müllproblematik. Auch die tiefe Barmherzigkeit, wie der Papst mit Kranken umgeht und auf die Leute zugeht, habe ihn beeindruckt.

Der Film passe auch gut zu der Tatsache, dass im Laufe des Fests ein neuer Seelsorger vorgestellt wurde. Im Anschluss an die Messe am Sonntag gab es eine Prozession durch die Bräunlinger Innenstadt, die von der Stadtmusik begleitet wurde. Obwohl er keine Ahnung von Musik habe, dirigierte Padre Jorgiano die Stadtkapelle beim Badnerlied. Dirigent Andreas Dangel, der ihn aufgefordert hatte, weil das Tradition habe, applaudierte.

Mit der Überreichung des Skapuliermedaillons an die Erstkommunikanten im Rahmen einer Andacht an der Lourdesgrotte am Ottilienberg und einem Orgelkonzert von Markus Schmid in der Stadtkirche ging das Bräunlinger Kirchenfest zu Ende.

Padre Jorgiano wird in den nächsten fünf Jahren als Seelsorger in Bräunlingen eingesetzt. Er stammt aus dem Norden Brasiliens. Zum Deutschlernen und Promovieren ist er nach Deutschland gekommen. Zunächst ging er für ein Jahr in Freiburg in die Sprachschule. Anschließend hat er in München studiert und promoviert. Parallel zum Studium an der Uni war er dort in einer Pfarrei tätig. In Bräunlingen hat er die Funktion eines Vikars.