"Die KLF gibt täglich ihr Bestes für die Patienten": Corona hat die Mannschaft im Klinikum zusammengeschweißt, so die Geschäftsführung. Die anrührende "Tanz-Challenge" auf Youtube passt dazu ins Bild. Foto: KLF

Sechs Minuten dauert das Video, in dem 120 Mitarbeiter des Klinikums Freudenstadt auf ein selbst komponiertes Lied tanzen. Auf Youtube wurde das Video bereit 7000 Mal aufgerufen. Das wichtigste an der Aktion ist jedoch ihre Botschaft.

Freudenstadt - Die "Jerusalema Challenge" hat in den vergangenen Monaten auf der ganzen Welt zu einer Vielzahl von verschiedenen Aktionen geführt. Das hat die Mitarbeiter des Klinikums Freudenstadt dazu bewogen, ein eigenes Video mit dazugehörender "Challenge" zu produzieren.

Das Ursprungslied "Jerusalema" wurde bereits im Dezember 2019 von einem südafrikanischen DJ und einer südafrikanischen Sängerin veröffentlicht. Geschrieben ist das Lied in Zulu, einer der elf Amtssprachen in Südafrika. Der Text gleicht einem Gebet und gibt den Menschen somit in schweren Zeiten Halt. Genau diese Eigenschaft hat das Lied während der Corona-Krise zu einem globalen Hit werden lassen.

Freude in schwerer Zeit

So tanzten in den vergangenen Monaten beispielsweise die Belegschaften vieler Krankenhäuser, Polizeistationen oder sogar der deutschen Bahn zu dem Ohrwurm in bisweilen aufwendig produzierten Videos. Die "Challenges" sollen in der Corona-Pandemie den Menschen nicht nur Halt bieten, sondern auch ein Gefühl der Freude vermitteln. So steht auch die Aktion des Klinikums Freudenstadt unter dem Stern "Gemeinsam können wir alles schaffen."

In dem sechs minütigen Video, das bis jetzt mehr als 7000 Aufrufe bei Youtube generiert hat, haben sich knapp 120 Mitarbeiter des Klinikums engagiert und eine eigene Tanz-Challenge gestartet, die am Ende für die Belegschaft mehr sei, als nur ein Tanz, so die Pressesprecherin Cornelia Schreib.

Zusammenhalt im Haus

Die Mitwirkenden hätten bei dem Projekt festgestellt, dass durch alle Berufsgruppen und Abteilungen hinweg, trotz aller Anstrengungen und Entbehrungen in der Coronazeit, ein bemerkenswerter Teamgeist herrsche. "Gemeinsam geben alle Mitarbeiter jeden Tag ihr Bestes für die Patientinnen und Patienten. Die Mühe und Arbeit, die alle Mitwirkenden in ihrer Freizeit in dieses Projekt gesteckt haben, hat sich wahrlich gelohnt", sagt Schreib zu der Aktion.

Die Dreharbeiten für das Video haben insgesamt einen Tag in Anspruch genommen. Drehorte waren unter anderem Operationssäle und der Hubschrauber-Landeplatz auf dem Dach der Klinik. Da die Organisatoren keine Rückmeldung von der Vermarktungsfirma "Warner Music" bezüglich der Lizenzkosten für "Jerusalema" erhalten hätten, entstand die Idee, ein eigenes Lied zu komponieren, so die Pressesprecherin.

Laut Cornelia Schreib ist das auch der ausschlaggebende Grund dafür, dass das Video erst jetzt veröffentlicht wurde. Die Aufnahme erfolgte im Winter. So habe es relativ viel Zeit in Anspruch genommen, auf eine Antwort der Vermarktungsfirma zu warten. Zumal auch die Planung und Umsetzung eines eigenen Liedes einiges an Zeit verschlungen habe.

Gymnasium macht mit

Das finale Musikstück "My Yaweh" ist unter der Leitung von Christof Ruetz, seinem Team aus dem Kepler Gymnasium Freudenstadt sowie unter Mithilfe des Musikhauses Rudert und der nigerianischen Sängerin Chioma Rabiej entstanden. Das Lied ist ähnlich zu "Jerusalema" ebenfalls in Form eines Gebets auf den Sprachen Igbo und Pidgin-Englisch geschrieben, da es den Beteiligten wichtig gewesen sei, den spirituellen Hintergrund zu wahren.

"Uns haben sehr viele positive Rückmeldungen erreicht. Von einfachen und kurzen wie, dass es sich um eine tolle Idee handelt, bis hin zu Personen, die gesagt haben, dass es ein wirklich tolles Video geworden ist", zeigt sich Schreib stolz.

Das "FREUDENstadtTANZ"-Video:

Viele positiven Reaktionen

Für die Pressesprecherin sei es vor allem wichtig, dass die Challenge das "Wir-Gefühl" unter den Mitarbeitern gestärkt habe und das Video für eine Vielzahl von positiven Erinnerungen sorgen werde. Das Video kann auf der Plattform Youtube unter dem Stichwort "FREUDENstadtTANZ" angesehen werden. Die Mitwirkenden freuten sich über jeden, der das Video teile und damit die Botschaft weitertrage, so Schreib.