Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) ist ein eifriger Facebook-Nutzer - sieht das Online-Netzwerk inzwischen aber auch durchaus kritisch. (Symbolfoto) Foto: TY Lim/Shutterstock

Tübingens Oberbürgermeister sieht Online-Netzwerk inzwischen durchaus kritisch.

Tübingen - Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) ist ein eifriger Facebook-Nutzer - sieht das Online-Netzwerk inzwischen aber auch durchaus kritisch. Am Anfang sei es spannend gewesen, Einblicke in das Denken von Menschen zu bekommen, die er sonst nicht treffen würde, es sei eine Erweiterung des Meinungsspektrums gewesen, sagte Palmer im Podcast der "Rhein-Neckar-Zeitung". Aber das habe sich verändert. "Es ist natürlich immer prolliger, proletenhafter und auch widerwärtiger geworden", sagte Palmer.

OB spricht von "extrem viel" negativer Energie

Er sei heute nicht mehr so überzeugt wie vor zehn Jahren, dass es nötig sei, als Politiker bei Facebook vertreten zu sein. "Und ob ich es heute anfangen würde, weiß ich auch nicht."

Es bleibe eine Abwägung zwischen Nutzen und Kosten - Kosten im Sinne von Ärger mit sogenannten Trollen und schlechter Laune wegen negativer Rückmeldungen. "So lange ich das Gefühl habe, dass der Nutzen überwiegt, mache ich weiter. Aber ich sehe schon, dass die Kosten wachsen", sagte Palmer. "Es ist schon extrem viel negative Energie, die da reingehauen wird. Und es strengt manchmal auch ein bisschen an. Wenn mir das zu viel wird, muss ich irgendwann auch die Notbremse ziehen und sagen: Ihr könnt mich ja weiterhin auf konventionellem Weg erreichen. Aber schade wäre es irgendwie schon."