Bonobomännchen Zorba hat seine letzten Jahre im neuen Affenhaus der Wilhelma sichtlich genossen. Der Einzelgänger blühte noch einmal auf. Foto: Kerstin Molthagen

Als Jungtier war er von Wilderern gefangen und in einen Privathaushalt verkauft worden. Erst im Alter von etwa zwölf Jahren kam Zorba in die Wilhelma und tat sich zeitlebens schwer mit seinen Artgenossen. Nun ist das Bonobomännchen gestorben.

Stuttgart - Ein langes Affenleben ist zu Ende gegangen: Im hohen Alter von 35 Jahren ist das Bonobomännchen Zorba am vergangenen Mittwoch in der Stuttgarter Wilhelma gestorben. Die Obduktion ergab, dass der langjährige Wilhelma-Bewohner einer Bauchfellentzündung erlegen ist.

Der Bonobo war erst im Alter von etwa zwölf Jahren in den zoologisch-botanischen Garten am Neckar gekommen, nachdem er zuvor ein wenig artgerechtes Dasein in einem Privathaushalt fristen musste. Der Affe war schon als Jungtier Wilderern im Kongo in die Hände gefallen und verkauft worden. Behörden beschlagnahmten das in "Einzelhaft" gehaltene Tier schließlich und so kam Zorba im Mai 1994 in die Wilhelma.

Hier fiel ihm der Anschluss an die Gruppe alles andere als leicht, hatte er doch nie gelernt, mit seinen Artgenossen zusammenzuleben. Schutz und Zuwendung suchte er stets bei den Tierpflegern. Erst nach einigen Jahren in der Gruppe konnte Zorba auch zu den anderen Mitgliedern soziale Kontakte aufbauen. Einfach war der Umgang mit seinen Artgenossen für ihn jedoch nie.

Am Ende seines Lebens blühte Zorba mit dem Umzug ins neue Affenhaus im Mai 2013 noch einmal zusehends auf, berichtet die Wilhelma. Sein Fell schien seidiger, er nahm an Gewicht zu und auch die Attacken aus der Gruppe schienen abgenommen zu haben. Allerdings war sein Herz schon geschwächt und auch der soziale Stress setzte dem Männchen weiter zu.

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