Mag schon häufig darüber diskutiert worden sein, im Jahr 2024 soll die zweite Zufahrt ins Baugebiet Eschle (im Hintergrund, wo Häuser zu sehen sind), Start vor dem Ortseingang von Herrenzimmern, gebaut werden. Garantiert. Foto: Pfannes

Sport wird in der Gemeinde Bösingen groß geschrieben. Nicht erst seit dem mehrmaligen Kunstrad-Weltmeister Harry Bodmer und Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich. In gewisser Weise sportlich geben sich aktuell Gemeinderat und Verwaltung.

Sportlich angelegt ist auf jeden Fall die 2024er-Investionsplanung, die im Gemeinderat vorgestellt wird. Dies fällt sofort ins Auge beim Blick auf die Zahlen, die unter dem Strich stehen. Von 4,53 Millionen Euro spricht Bürgermeister Peter Schuster. Aufgeteilt in einen Block A mit 3,48 Millionen Euro, einen Block B mit 570 000 Euro und einem Rest mit etwa 500 000 Euro.

Diese Zahlen stehen im Kontrast zu den aktuellen: Von den im 2023er-Haushaltsplan eingestellten Maßnahmen mit einem Volumen von 2,802 Millionen Euro seien derzeit lediglich Finanzmittel von etwa 1,1 Millionen Euro abgeflossen.

Als Grund nennt der Schultes den Umstand einer teilweise nicht vorhandenen Vorbereitung der einzelnen Maßnahmen. Dies hat zur Folge, dass diese im kommenden Jahr erneut im Plan auftauchen.

Machbar lautet das Ziel

Da ein guter Trainer erreichbare Ziele für sein Team definiert und entsprechend trainiert, taucht im Jahr 2024 auch nicht alles auf, was wünschenswert wäre. In zahlreichen Gesprächen mit den unterschiedlichen Akteuren wie Verwaltung, Gemeinderat, Ingenieure, Fachplaner und mit Blick auf die Finanzlage sei nun das Mögliche und Machbare zu Papier gebracht worden.

Nur ein Beispiel, warum die Sanierung des Lehrschwimmbads relativ weit unten steht. Neben Architekt Harald Ganter benötige die Gemeinde einen Fachplaner. Und dieser kümmere sich um viele weitere Projekte dieser Art. Peter Schuster: „Wir sind nicht das einzige Schwimmbad.“ Dennoch: Der Badebetrieb in Bösingen gehe 2024 weiter.

Geld im Beutel

In der Kunst der Priorisierung hat sich die Haushaltsstrukturkommission des Gemeinderats vor zwei Wochen geübt, wie Gudrun Müller anmerkt.

Da die Finanzlage der Gemeinde „derzeit sehr auskömmlich“ (Peter Schuster) sei, kann deshalb mit den oben genannten Zahlen so trainiert werden, damit sie auch auf dem Platz umgesetzt werden können. Was ist vorgesehen?

Die größten Vorhaben

Im Block A vermerkt sind aktuell 18 Projekte. Jene, die am meisten Geld kosten, lauten: Ausbau Kindergarten Bösingen 850 000 Euro, zweite Zufahrt ins „Eschle“ 445 000 Euro, Grundstückserwerb 400 000 Euro, Kläranlagenzusammenlegung Hochbau in der Kläranlage Bösingen 300 000 Euro plus Tiefbauarbeiten 100 000 Euro, Waldkindergarten 300 000 Euro, Beschaffung Gerätewagen Logistik 253 000 Euro, Grunderwerb Baugebiet Hochheim 250 000 Euro und Sanierung Hauchenackerweg 177 500 Euro. Die anderen A-Projekte kosten jeweils 100 000 Euro oder weniger.

Und plötzlich kann es ganz schnell gehen. Start der Hauchenackerwegsanierung soll im kommenden Monat sein. Foto: Pfannes

Nebenbei: Um den Hauchenackerweg kümmert sich die Firma Strabag (Donaueschingen). Ihr Angebot, das günstigste von dreien nach der Ausschreibung, beläuft sich für die Erd-, Tief- und Straßenbauarbeiten auf 215 744,35 Euro.

Dazu gehören außerdem die Herstellung der Straßenbeleuchtung (zwölf Lampen) und die Wasserleitung in der Harzwaldstraße. Die Kostenberechnung lag bei 258 000 Euro. Baubeginn soll im November sein. Saniert wird der Weg mit dem Novocrete-Verfahren.

Was nicht vergessen wird

Im Block B stehen zum Beispiel die besagte Sanierung des Lehrschwimmbads, jedoch mit dem Hinweis der Umsetzung erst im ersten Quartal 2025, und der Vollausbau des Dunninger Wegs (100 000 Euro), ebenfalls vermerkt für sichtbare Taten im ersten Quartal 2025.

Letzteres animiert Gudrun Müller zur Anmerkung, dass vor knapp 20 Jahren, als sie erstmals dem Gemeinderat angehört habe, bereits über den Dunninger Weg gesprochen worden sei.

Die Tendenz geht wahrscheinlich dahin, Projekte von Block B der mittelfristigen Finanzplanung zuzuordnen. Jene umfasst einen dreijährigen Ausblick (also in diesem Fall bis 2027). Außerdem soll künftig quartalsweise ein Blick auf die Finanzlage im Gemeinderat geworfen werden.

Nächstes „Match“ folgt bald

Einstimmig nickt das Gemeinderats-Team die vorgestellte Investitionsplanung ab. Ein Dank des Teamchefs für die umfangreichen Informationen geht an seine „Co-Trainerinnen“, Kämmerin Elena Flindt und Hauptamtsleiterin Katharina Scheit. An einem Donnerstag im November folgt dann das nächste Haushaltsplan-Match.