Bürgermeister-Kandidat zieht sich auch mal die Laufschuhe an

Bösingen. Am Sonntag ist Bürgermeisterwahl in der Gemeinde Bösingen. Gesprächsstoff haben beide Kandidaten in beiden Ortsteilen allemal geliefert. Die Wahl verspricht Spannung. Ihr Ergebnis wird um 19 Uhr in Herrenzimmern und um 19.30 Uhr in Bösingen bekannt gegeben. Folgende Fragen können das Bild, das sich die Wähler gemacht haben, abrunden und der Entscheidungsfindung dienen.

Was waren die wichtigsten Motive, sich als Bürgermeister in Bösingen zu bewerben?

Hier bin ich zu Hause, hier bin ich zufrieden, hier bin ich glücklich. Es ist mir ein Anliegen, in meiner Heimatgemeinde meine Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen für die Herausforderungen der kommenden Jahre einzubringen.

Warum sind Sie für das Amt des Bürgermeisters besonders geeignet?

Die Entwicklung der Gemeinde habe ich von klein auf erlebt, bin mit meiner Familie in der Gemeinde integriert und habe täglich mit den meisten Lebensbereichen zu tun. In den letzten fünf Jahren habe ich bereits im Gemeinderat Verantwortung für die Gemeinde übernommen und dabei selbst mitgestaltet. In das Amt bringe ich eine breitgefächerte Ausbildung (kaufmännisch und technisch) mit Berufspraxis in Verbindung mit vorangegangener Führungserfahrung ein. Bessere Voraussetzungen kann ich mir für die Gemeinde kaum vorstellen.

Wo sehen Sie Handlungsbedarf in der Gemeinde?

Beständig wurde in die gemeindlichen Einrichtungen und Infrastruktur investiert und daran gearbeitet. Zusammen mit einer sehr gut funktionierenden Verwaltung steht Bösingen mit einer wirklich guten Ausstattung da. Die Herausforderung nach Jahren des Wachstums wird sein, das Vorhandene zu sichern. Dabei müssen wir an alle denken und die Attraktivität der Gemeinde aufrecht halten und nach Möglichkeit noch steigern.

Was wollen Sie zuerst anpacken nach der Wahl zum Bürgermeister?

Im Falle einer Wahl zum Bürgermeister möchte ich den bisher eingeschlagenen Weg fortführen und mir ein detailliertes Bild über anstehende Aufgaben verschaffen. Parallel dazu möchte ich mich der Aufgabe widmen, vor allem jungen Familien einen Anreiz zu schaffen, sich hier nieder zu lassen. Denn nur dadurch können wir unsere Einrichtungen und das Miteinander von Jung und Alt erhalten.

Bösingen und Herrenzimmern haben viele Vereine und Organisationen. Wollen oder können Sie alle Mitgliederversammlungen, Konzerte und Veranstaltungen als Bürgermeister besuchen?

Das wäre ein sportliches Ziel, das aber aufgrund des zeitlichen Umfangs kaum machbar sein wird. Wo es mir möglich ist, werde ich aber teilnehmen und wenn gewünscht, auch mitwirken. Jedenfalls möchte ich mit den einzelnen Gruppen – gleichmäßig verteilt – in engem Kontakt stehen.

Sind Sie ein entschluss- und entscheidungsfreudiger Mensch?

Ich würde mich selbst als spontan bezeichnen. Die anstehenden Entscheidungen in der Gemeinde sind vielfältig und einige bedürfen einer fundierten Meinungsbildung. Das Einbeziehen anderer Ansichten ist mir dabei sehr wichtig.

Haben Sie Humor? Möchten Sie uns Ihren Lieblingswitz mitteilen?

Humor ist nicht gleichbedeutend mit Witze erzählen. Die höre ich mir gerne an und lache darüber, bin jedoch kein Witze-Erzähler. Dennoch würde ich mich aber als ausgewogene Mischung zwischen der erforderlichen Ernsthaftigkeit und humorvollen Lockerheit sehen.

Was tun Sie gegen Stress?

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass ich ein hohes Arbeitspensum gut bewältigen kann. Eine schnelle Entspannung finde ich im Garten oder ich zieh‘ mir die Laufschuhe an.

Was ist Ihre Hauptstärke?

Die Anforderungen an einen Bürgermeister sind vielschichtig. Die Summe meiner Eigenschaften, Kenntnisse und Erfahrungen sind meine Stärke.

Was schätzen Sie an Ihrem Gegenkandidaten?

Das Engagement, das er einbringt, um sein nächstes Karriereziel zu erreichen.

Was würden Sie gerne an sich ändern?

Ich lege bei dem, was ich mache, viel Wert auf Details. Meine Frau verwendet dafür immer wieder den Begriff Perfektionismus. Bei der Vielzahl anstehender Aufgaben ist es vielleicht ein Ansatz, hier etwas großzügiger zu sein.

Die Fragen stellte Andreas Pfannes