Ruhige Minuten am Südtrauf des Neuwalds: Für Klaus Bihl (Herrenzimmern) ein Lieblingsplatz. Fotos: Pfannes Foto: Schwarzwälder Bote

Lieblingsplatz: Klaus Bihl schätzt Herrenzimmern, die Natur und den Südtrauf des Neuwalds

Dorf, Land, Fluss – dieses Spiel bietet sich in der Region um Rottweil herum an. Es gibt viele herrliche, lauschige, attraktive, pittoreske und stille Plätze. Und wer kennt sie am besten? Die Menschen, die hier leben. Wie Klaus Bihl aus Herrenzimmern.

Bösingen-Herrenzimmern. Klaus Bihl (54) ist in Herrenzimmern aufgewachsen und lebt dort zum Verrecken gerne. Gegen diese etwas saloppe Formulierung hat er garantiert nichts einzuwenden. Im Dorf bekannt als Büttel an der Fasnet und in vielerlei Funktion beim Sportverein, trägt er, gut gelaunt, das Herz auf der Zunge.

Das Leben hat so viele schöne Seiten. Begegnungen mit Klaus Bihl gehören dazu. Um frohgemut in den Tag zu blicken. Wie nach dem Termin an diesem Morgen beim Neuwald, zwischen Herrenzimmern und Bösingen. Genauer am Südtrauf. Dort schaut er gerne vorbei. Immer wieder mit seinem Hund beim Spazierengehen in der Frühe. Etwa 45, 50 Minuten dauert eine Runde. Häufig gönnt er sich dabei einige Minuten auf dem Bänkle. Blickt Richtung Herrenzimmern, Richtung Alb, sieht bei klarem Himmel den Hohenzollern.

Für ihn sind solche Momente Rückzugsorte. Von der Hektik des Alltags. Der – nicht nur gefühlt – in den vergangenen Jahren ausgefüllter und zum Teil anstrengender geworden ist. Klaus Bihl schätzt am Südtrauf nahezu jede Jahreszeit. Die schönste ist für ihn jedoch der Frühling. Wenn es wieder grün wird.

Der Herrenzimmerner ist froh, dass er in seiner Heimat lebt. Er empfindet die Ruhe zu Hause als wichtig. Wenn in der Großstadt ein Turm einstürzt, ist davon in Herrenzimmern nichts zu hören. Laut mag es im Flecken auch werden, Streit und Auseinandersetzungen machen keine Bogen um die Gemeinde. Doch in einer Dorfgemeinschaft wie Herrenzimmern gebe man auf sich acht. Da stelle jeder sein Ego zurück und helfe, wenn es darauf ankomme.

Um einen sehr guten Einblick in die Dorfgemeinschaft kommt der aufgeweckte Bürger gar nicht herum. Und schon zweimal nicht, wenn er an der Fasnet seit beinahe 20 Jahren als Büttel in unnachahmlicher Art Narrenstückle, aufgeschrieben von Frank Schuhmacher, vorträgt. Da ist es immer wieder für ihn eine besondere Freude, das Lachen oder Still-vor-sich-hin-Grinsen der Leute zu sehen. Auf dem Dorf bleibt eben (fast) nichts verborgen.

Dass er den richtigen Ton trifft, auch und gerade neben dem Fußballplatz, bestätigen Vereinsmitglieder, Fans und ebenso Anhänger einer anderen Lieblingsmannschaft als die seine. Seit den reiferen 70er-Jahren schlägt sein Bundesliga-Herz für einen Club vom Niederrhein in Schwarz-Weiß-Grün.