Der Wasserturm Kutzbühl gehört zu den Verbandsanlagen des Zweckverbands Heimbach-Wasserversorgungsgruppe. Der Hochbehälter ist der zentrale Wasserspeicher und Knotenpunkt der Wasserversorgung. Foto: Stöhr Foto: Schwarzwälder Bote

Wasserversorgung: Vorsorge für einen Notfall / Heimbach-Verbandsversammlung beschließt Arbeiten an Hochbehältern

Bei der Verbandsversammlung der Heimbach-Wasserversorgungsgruppe standen zahlreiche Vergabeentscheidungen auf der Tagesordnung. Ziel ist es unter anderem, die Wasserversorgung im Notfall zu gewährleisten.

Dornhan/Bösingen (js). Die Verbandsversammlung tagte (coronabedingt) in der Stadthalle. Zu Beginn ging es um die Wasserversorgung im Ortsteil Marschalkenzimmern, verbunden mit der Ertüchtigung des Hochbehälters (HB) Weiden.

Zahlreiche Vergabeentscheidungen galt es, hierfür zu treffen. Die Bauarbeiten zur Verbesserungen des Anschlusses wurden bereits begonnen.

Martin Schaible vom Ingenieurbüro dreher + stetter berichtete über den Stand der Dinge. Die alte Wasserleitung stamme von 1906 und sei nicht mehr leistungsfähig. Die Bürger von Marschalkenzimmern hätten dies in der Vergangenheit bereits zu spüren bekommen.

Deswegen werde die Leitung ersetzt. Der Baubeginn sei im September gewesen und habe sich etwas verzögert. Dennoch rechne man mit einem voraussichtlichen Abschluss der Arbeiten in diesem Monat.

Über die weiteren Gewerke zur Ertüchtigung des HB Weiden wurde jeweils separat abgestimmt. Die Versammlung stimmte allen Vergabeempfehlungen zu. Bei den Erd- und Hochbauarbeiten kam das günstigste Angebot von Sturm + Müller Bauunternehmung aus Schopfloch mit einer Angebotssumme von 107 000 Euro (netto). Den Auftrag für die Erd- und Straßenbauarbeiten bekommt die Firma Lupold Straßen- und Tiefbau aus Vöhringen (120 000 Euro).

Die Rohrleitungsarbeiten gehen an die Firma Flammer Rohrleitungsbau aus Mössingen (43 000 Euro). Den Zuschlag für die Behälterauskleidung mit PE-Platten bekommt Derra Bau Technology aus Ebelsbach bei einem Angebotspreis mit Nachlass in Höhe von 90 000 Euro.

Auch im Bereich des Hochbehälters Peterzell seien Ertüchtigungsmaßnahmen erforderlich, informierte der Verbandsvorsitzende, Dornhans Bürgermeister Markus Huber. Die Erneuerung der Druckanlage, der Druckhaltung und der Elektrotechnik stünden altersbedingt an.

Sinnvoll wäre es, in diesem Zug die Kapazität des Hochbehälters auf den Prüfstand zu stellen. In Anbetracht der langfristigen Anforderungen an Leistungsfähigkeit und Versorgungssicherheit schlage man jedoch vor, die verschiedenen Sanierungsmaßnahmen als eine Gesamtmaßnahme zu planen. Die Planungskosten könnten im Jahr 2021 und die Mittel für die Umsetzung in den Jahren 2022 und 2023 angesetzt werden, so der Plan. Die Versammlung stimmte diesem Beschlussvorschlag zu.

In einem weiteren Punkt ging es darum, dass die zentrale Versorgungsanlage, das Wasserwerk Brandeck, mit einem Netzersatzstromaggregat ausgerüstet werden soll. Dies sei notwendig, um die Sicherheit der Trinkwasserversorgung im Falle eines Netzausfalles gewährleisten zu können.

Ersten Kostenschätzungen zufolge sei mit Gesamtkosten in Höhe von 283 000 Euro zu rechnen. Darin enthalten seien bauliche Veränderungen. Die Versammlung folgte dem Beschlussvorschlag, Planungskosten für die Maßnahmen einzustellen. Die Umsetzung sei auf die Jahre 2022/2023 zu veranschlagen.

 Der Zweckverband Heimbach-Wasserversorgungsgruppe wurde 1905 durch die damaligen Gemeinden Beffendorf, Dornhan, Fürnsal, Hochmössingen und Marschalkenzimmern gegründet und umfasst heute mit Alpirsbach, Bösingen, Dornhan, Fluorn-Winzeln und Oberndorf fünf Mitgliedsgemeinden im Raum zwischen mittlerem Schwarzwald und oberem Neckar.