Hauptversammlung: VfB Bösingen zieht doch noch sportlich positive Bilanz / Sportheimneubau bestimmt die nächsten Jahre
Sportlich hat der VfB Bösingen seine gesteckten Ziele im abgelaufenen Vereinsjahr erreicht. Dies wurde in der Hauptversammlung deutlich. Der Blick ruhte jedoch besonders auf dem Jahrhundertprojekt Sportheimbau.
Bösingen (kw). Sportlich gesehen konnten die erste und zweite Mannschaft nach einigem Zittern die Klasse halten und das dritte Team schaffte sogar den Aufstieg in die Kreisliga A.
Zudem waren auch die anderen Sparten recht rege, was besonders betont wurde. Es sei ein normales Jahr gewesen, auch wenn sich der VfB Bösingen wirtschaftlich etwas schwerer getan habe, räumte der Vorsitzende Ingo Ohnmacht in seinem Rückblick ein. Die Gründe nannte der VfB-Chef auch gleich selbst: Weder ein Vereinsfest noch das Dorffest seien in 2017 angestanden, deshalb hätten sich die Einnahmen im Wirtschaftsbetrieb zwangsweise auf einem niedrigeren Niveau bewegt.
Von Schatzmeistertrio Stephan Bantle, Tanja Botzenhart und Andreas Banholzer kamen später noch detaillierte Erläuterungen zu den diesmal erwirtschafteten "roten Zahlen". Steuernachzahlungen für Vorjahre sowie weitere Verschiebungseffekte hätten das Ergebnis 2017/2018 außerdem stark beeinflusst, trug Banholzer vor.
Er gab allerdings auch gleich Entwarnung hinsichtlich möglicher grundsätzlicher Bedenken zur Finanzierung des neuen Sportheims. Diese besondere Situation sei einmalig gewesen, für die nächsten Geschäftsjahre plane der Verein wieder mit einem deutlichen Jahresüberschuss. Um das Sportheim zu realisieren, würden diese Gewinne auch dringend benötigt.
Der Verein, so Banholzer, sei dennoch in einem hohen Maß auf Spenden angewiesen. Ohnmacht fasste in seinem Appell an die Mitglieder zusammen: "Wenn wir ein neues Sportheim wollen, dann müssen wir in Zukunft wirtschaftlich noch mehr tun und dazu brauchen wir euch, und zwar jeden. Helft also alle mit."
Überhaupt war in dieser Versammlung der Ausblick auf die nächsten zwölf Monate fast spannender als die Rückschau auf das abgelaufene Vereinsjahr. Klar: Im Fokus steht bei Mitgliedern und Funktionären im Moment natürlich das anstehende Jahrhundertprojekt: Der Neubau des Vereinsheims. Mit tatkräftiger Unterstützung mehrerer Mitglieder sei man bei den Bemühungen um Spenden (Ohnmacht: "Wir wollen die 100 000 Euro erreichen") schon vorangekommen, versicherte der Vorsitzende für den Spielbetrieb.
Überschuss anvisiert
Zu den baurechtlichen Aspekten – der Bebauungsplan Bruchäcker muss geändert werden – informierte Bürgermeister Johannes Blepp. Bis zum Herbst müssten die Hürden genommen sein, ließ der Schultes verlauten und gab sich recht zuversichtlich. Der Bürgermeister stellte fest: "Der Zusammenhalt macht uns in Bösingen stark." Sportlich zollte er dem Verein für das wiederum Erreichte großen Respekt.
Der Spielleiter Aktive, Fabian Banholzer ("Wir sind nochmals mit einem blauen Auge davon gekommen"), beleuchtete den Saisonverlauf bei den aktiven Mannschaften. Das Landesligateam habe die Runde noch recht versöhnlich abgeschlossen, nachdem es zwischenzeitlich mal nicht so gut ausgesehen habe. Der Klassenerhalt sei das Ziel für alle drei Fußballmannschaften in der kommenden Saison. Man werde sich bemühen, die zehn ehemaligen A-Jugend-Spieler in die drei Teams zu integrieren, kündigte Banholzer an. Allgemein, dies bekräftigte auch Ohnmacht, will der Verein vorrangig auf die eigene Jugend setzen. Das Potenzial dazu sei vorhanden, hieß es.
Frank Bühler sprach von einer erfolgreichen gemeinsamen Jugendarbeit mit dem SV Beffendorf. Der Jugendleiter erwähnte aber auch , dass immer mehr Trainer im Jugendbereich fehlten, was ihm großes Kopfzerbrechen bereite. 132 Kinder und Jugendliche waren in der vergangenen Spielrunde betreut worden. Den größten Erfolg feierte die B-Jugend, die in der Halle Württembergischer Meister wurde.
Die interessanten Berichte zu den Aktivitäten in den Sparten Turnen (Nicole Ganter), Tanzen (Markus Mauch) und Lauftreff (Susanne Thieringer) belegten, dass beim VfB Bösingen nicht nur erfolgreich Fußball gespielt wird, sondern, dass der Verein auch im Breitensport recht gut aufgestellt ist. Die Resonanz am Lauftreff nähme ständig zu, die Tanzabteilung hätten keinerlei Nachwuchssorgen und der Turnbetrieb laufe auch gut, war zu hören.
Wahlen standen in dieser Versammlung nicht an und so konnte Ohnmacht die gut besuchte Versammlung nach etwas mehr als einer Stunde schließen. Das WM-Spiel zwischen Brasilien und Belgien war eindeutig ein "Beschleunigungsfaktor".